1. | Technische Daten |
1.1. | Motor |
1.2. | Vergaser |
1.3. | Elektrische Anlage |
1.4. | Getriebe |
1.5. | Kraftübertragung |
1.6. | Fahrgestell |
1.7. | Maße und Massen |
1.8. | Füllmengen |
1.9. | Bremsverzögerung |
2. | Beschreibung |
2.1. | Motor |
2.2. | Primärantrieb, Kupplung und Getriebe |
2.3. | Vergaser |
2.4. | Luftfilter und Ansauggeräuschdämpfer |
2.5. | Elektrische Anlage |
2.6. | Rahmen mit Kippständer |
2.7. | Vordergabel mit Schwinge und Federbeinen |
2.8. | Hinterschwinge mit Federbeinen |
2.9. | Räder und Bremsen |
2.10. | Sattel - Sitzbank |
2.11. | Hinterradantrieb |
2.12. | Kraftstoffbehälter mit Kraftstoffhahn |
2.13. | Sicherheitsschloß |
2.14. | Bordwerkzeug |
2.15. | Sonder-Zubehör |
3. | Betriebsmittel |
3.1. | Kraftstoff |
3.2. | Motorenöl |
3.3. | Mischungsverhältnis |
3.4. | Schmiermittel für Kraftübertragung |
3.5. | Schmiermittel für Fahrgestell |
3.6. | Stoßdämpferfüllung |
4. | ... und nun zum Fahren |
4.1. | Fahrfertigmachen |
4.2. | Starten |
4.3. | Fahrt frei |
4.4. | Zurückschalten am Berg |
4.5. | Anhalten |
5. | Einfahren und wirtschaftlich fahren |
6. | Instandhaltung |
6.1. | Motor, Kupplung und Getriebe |
6.2. | Ölstand im Getriebe kontrollieren |
6.3. | Getriebeschmiermittel wechseln |
6.4. | Verbrennungsrückstände beseitigen |
6.5. | Vergaser |
6.6. | Luftfilter und Ansauggeräuschdämpfer |
6.7. | Kraftstoffhahn und -filter |
6.8. | Elektrische Anlage |
6.8.1. | Lichtmaschine |
6.8.2. | Unterbrecherkontakte |
6.8.3. | Zündzeitpunkt |
6.8.4. | Zündkerze |
6.8.5. | Regler, Zündspule und Klemmbrett |
6.8.6. | Batterie |
6.8.7. | Scheinwerfer |
6.9. | Fahrgestell |
6.9.1. | Kettendurchhang |
6.9.2. | Kettenschmierung und -verschleiß |
6.9.3. | Fluchten der Laufräder |
6.9.4. | Federbeine |
6.9.5. | Bremsen nachstellen und säubern |
6.9.6. | Bremslichtkontakt nachstellen |
6.9.7. | Reifenluftdruck |
6.9.8. | Reifenmontage |
7. | Die gute Pflege |
8. | 'Einmotten' |
9. | Wo liegt der Fehler? |
9.1. | Motor springt nicht an |
9.2. | Rote Kontrollampe geht bei höherer Drehzahl nicht aus |
9.3. | Motor läuft unrund |
9.4. | Motor 'nimmt kein Gas an' |
9.5. | Kraftstoffverbrauch zu hoch |
9.6. | Batterie hält keinen Strom |
9.7. | Glühlampen brennen nicht |
9.8. | Zündkerzengesicht |
10. | Ersatzteilbeschaffung |
11. | Kundendienst |
Schmierplan | |
Wartungsplan | |
Schaltplan |
Bild 1. ES 125
Bild 2. ES 150
1. Technische Daten1.1. Motornächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
1.2. Vergasernächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
1.3. Elektrische Anlagenächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
1.4. Getriebenächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
1.5. Kraftübertragungnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
1.6. Fahrgestellnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
1.7. Maße und Massennächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
1.8. Füllmengennächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
1.9. Bremsverzögerungnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis7,1 m/s2 auf griffiger Betonfahrbahn
(Autobahn). Mit neuwertigen Reifen und bei sachgemäßer Bedienung beider
Bremsen ergeben sich folgende Bremswege: |
Bild 3. Leistung und Drehmoment
Bild 4. Straßenverbauch im 4. Gang
2. Beschreibung2.1. Motornächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Einzylinder-Zweitakt-Motor der ES 125/150 arbeitet nach dem 'Umkehrspülungs-System' und wird vom Fahrtwind gekühlt. Motor und Vierganggetriebe sind zu einem glattflächigen Block vereint. Der Einport-Leichtmetall-Breitrippenzylinder mit einer Laufbuchse aus Sondergrauguß hat eine bessere Wärmeabfuhr und ermöglicht ein geringeres Kolbeneinbauspiel als allgemein üblich. |
Bild 5. Motor ES 125 von links
Wegen des besseren Wärmeüberganges ist für den Zylinderdeckel keine 'Kopfdichtung' vorgesehen. Der Flachkolben - mit zwei Ringen - steuert mit Unter- bzw. Oberkante das Ansaugen, Überströmen und den Auslaß. Als Kurbelwellenhauptlager finden drei Kugellager 6303 Verwendung - alle Lager werden vom Getriebeschmiermittel mit geschmiert. |
Bild 6. Schmierung des Kurbelwellenhauptlagers auf der Lima-Seite
Die Pleuelstange ist auf dem Hubzapfen durch ein
käfiggeführtes Nadellager gelagert. Da alle Kurbelwellenhauptlager
fremdgeschmiert sind, werden nur Pleuellager, Kolben und Zylinderlaufbahn
durch die einfache und betriebssichere Mischungsschmierung mit Öl
versorgt. Dem Vergaserkraftstoff 'VK Normal' mit Motor-Oktanzahl 79 ist im
Verhältnis von 33:1 das legierte 'Hyzet-Zweitakt-Motorenöl'
beizumischen. 2.2. Primärantrieb, Kupplung und Getriebenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisEine endlose Hülsenkette überträgt das Motordrehmoment
über die Mehrscheibenkupplung - mit sechs 'Cosid'-Reibbelagscheiben und
Stahllamellen - auf das Vierganggetriebe. 2.3. Vergasernächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisNach Lösen einer Schlitzmutter kann die geteilte
Abdeckkappe abgezogen werden, und der Vergaser wird zugängig. |
Bild 8. Startvergaserhebel
Mit dem bisherigen 'Lufthebel' auf der rechten
Lenkerhälfte (zum Öffnen und Schließen des Luftschiebers im Vergaser) wird
jetzt der Startvergaser betätigt, jedoch in umgekehrter
Betätigungsrichtung. 2.4. Luftfilter und Ansauggeräuschdämpfernächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDas Luftfilter wird nach Abnehmen der rechten Seitenverkleidung (Werkzeugbehälter) und Lösen des Drahtklemmringes am Gummikrümmer sowie der Mutter am Haltebolzen zugängig. |
Bild 9. Vergaser BVF 22 N 1-1, BVF 34 N 1-1, zerlegt
Die Preßstoffabdeckkappe leitet die Ansaugluft aus der 'staubarmen' Zone - seitlich unter dem Fahrersitz - zum Filter. Staub und andere Fremdkörper werden vom Filtereinsatz festgehalten (Bild 31). 2.5. Elektrische Anlagenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisAlle Stromverbraucher werden durch die vom rechten
Kurbelwellenstumpf angetriebene Gleichstrom-Lichtmaschine über eine
6 V/12 Ah-Flachbatterie (Blei) versorgt. |
Bild 10. Lichtmaschine mit Belüftung
Die 'Isolator'-Zündkerze genügt in bezug auf den
Wärmewert allen Betriebsverhältnissen. Ausführliches darüber im Abschnitt
'Kerzengesicht'. |
Bild 11. Scheinwerferverstellung
Auch mit dem 40-W-Abblendlicht bietet MZ mehr Fahrsicherheit - es ist 'asymmetrisch'. Wer sich unter dieser Bezeichnung nichts vorstellen kann, dem sei gesagt, daß zusätzlich zur gesetzlich vorgeschriebenen Fahrbahnausleuchtung von nur 25 m die rechte Straßenseite voll ausgeleuchtet wird. Fußgängergruppen oder Radfahrer ohne Licht und ähnliche Überraschungen werden bei Nachtfahrt dadurch rechtzeitig und einwandfrei erkannt. |
Bild 12. Schalterstellungen
Da wir gerade beim Scheinwerfer sind, möchten wir Sie mit den verschiedenen Schalterstellungen des Zünd-und Lichtschalters bekannt machen:
In den Parkstellungen 0 (Tag) und 4 (Nacht) sind
Signalhorn, Lichthupe, Bremslicht und Blinkanlage ohne Strom. Kleine und
'erwachsene' Kinder können also nicht unerwünscht Ihre Batterie
strapazieren!
Den Blinkgeber hören Sie bei
eingeschalteter Zündung und stehendem Motor beim Betätigen des
Blinkschalters - sehen können Sie ihn erst nach Abnehmen des
Blendenrahmens und Scheinwerfereinsatzes (Bild 34). |
Bild 13. Blinkanlage mit Schalter (1), Abblendschalter mit den Druckknöpfen für Signalhorn (2) und Lichthupe (3)
Das Bremslicht erhält durch eine Kontaktfeder am hinteren Bremsschlüssel Strom. Das Nachstellen wird mit Bild 41 erläutert. 2.6. Rahmen mit Kippständernächster Abschnittt ; InhaltsverzeichnisDer geschlossene Profilkastenrahmen ist gefalzt - nicht
geschweißt, dadurch entfällt die sonst übliche Spannung im
Rahmen. 2.7. Vordergabel mit Schwinge und Federbeinennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Vordergabel - ebenfalls ein Gußstück aus hochfester Magnesiumlegierung - hat ein Kastenprofil. Am |
Bild 14. Vordergabel
unteren Ende ist der Schwingenbolzen für die Langschwinge gelagert. Die Federbeine mit hydraulischer Dämpfung lassen für das Vorderrad einen nutzbaren Federweg von etwa 150 mm zu. 2.8. Hinterschwinge mit Federbeinennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisAuch die Hinterradschwinge ist durch zwei Federbeine mit
hydraulischer Dämpfung abgefedert. Der Federweg des Hinterrades beträgt etwa 100
mm. |
Bild 15. Rahmen und Sattelträger
Bei Soziusbelastung sind beide Federbeine auf 'Hart' zu
stellen. Das geht folgendermaßen vor sich: Fahrzeug auf den Kippständer
stellen (damit die Druckfedern entlastet sind) und die Griffmutter
zusammen mit der unteren Schutzhülse von links nach rechts (also von
hinten nach vorn) bis zum fühlbaren Einrasten drehen. |
Bild 16. Federbeinverstellung
2.9. Räder und Bremsennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisVorder- und Hinterradfelge mit Reifen haben gleiche
Abmessung (siehe 'Technische
Daten'). Die Speichen sind nicht gekröpft. 2.10. Sattel - Sitzbanknächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisSattel oder Sitzbank ist heute keine Frage mehr, sondern Geschmackssache. Deshalb werden beide ES-Typen wahlweise mit Einzelsitzen oder Sitzbank ausgerüstet. 2.11. Hinterradantriebnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDen Sekundärantrieb übernimmt eine Rollenkette, die schmutzsicher und verschleißarm in Gummi-Kettenschläuchen läuft. Durch eine Preßstoffabdeckung werden das hintere Kettenrad - mit Dämpfungsgummi für die Kraftübertragung - sowie der Tachoantrieb vor Schmutz und Nässe geschützt. 2.12. Kraftstoffbehälter mit Kraftstoffhahnnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Kraftstoffbehälter - in Gummi aufgehängt und mit großen Kniekissen versehen - hat ein Fassungsvermögen von etwa 12 Liter. In der Stellung 'Reserve' werden etwa 1,5 Liter Kraftstoffmischung gesichert. |
Bild 17. Hinterradantrieb
Bild 18. Kraftstoffhahn
Ein Siebfilter über dem Einlauf und ein zweites in der durchsichtigen Filterglocke halten eventuelle Fremdkörper zurück. Vorsicht! Die 19er Überwurfmutter hat in der oberen Hälfte Rechts- und in der unteren Linksgewinde. 2.13. Sicherheitsschloßnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisAn der Vordergabel - unter dem Scheinwerfergehäuse - finden Sie die Aufnahme für das Sicherheitsschloß. |
Bild 19. Diebstahlsicherung
Der Schlüssel wird in das Schloß gesteckt und nach links gedreht, den Lenker fast bis zum Anschlag links einschlagen und das Schloß hineinschieben - Schlüssel nach rechts drehen und abziehen. In umgekehrter Reihenfolge wird wieder aufgeschlossen. Machen Sie bitte von dieser Sicherung ausgiebig Gebrauch, denn mit dem Abziehen des Zündschlüssels allein ist Ihre ES noch nicht diebstahlsicher abgestellt. Natürlich gehören nicht beide Schlüssel an den Schlüsselring, sondern der Reserveschlüssel wird irgendwo am Fahrzeug - leicht zugängig, aber unsichtbar - untergebracht. Dieser steht Ihnen dann sofort zur Verfügung, wenn die Tasche 'Durchgangsverkehr' hatte und der Schlüssel verlorenging. 2.14. Bordwerkzeugnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDas reichhaltige Bordwerkzeug ermöglicht es Ihnen, kleine
Reparaturen und die nötigen Pflegearbeiten selbst
durchzuführen.
|
Bild 20. Werkzeugsatz
Zum nachträglichen Anbau kann folgendes Sonderzubehör über unsere MZ-Vertragswerkstätten vom MZ-Ersatzteilvertrieb Gornau bezogen werden:
Das Verdichtungsverhältnis von 9 : 1 der ES 125/150 bedingt die Verwendung eines Vergaser-Kraftstoffes von etwa 79 Oktan, also 'VK Normal' (gelb). Für das Ausland wird 'Super' empfohlen (OZ 90).
Durch die einfache und betriebssichere Mischungsschmierung werden Pleuellager, Kolben und Zylinderlaufbahn mit Öl versorgt. Unsere Erprobungen unter den härtesten Bedingungen veranlassen uns, die ausschließliche Verwendung von
vorzuschreiben. Die diesem legierten Spezialöl
beigemischten Wirkstoffe (Additives) verringern die mechanische Abnutzung
und das Ansetzen von Verbrennungsrückständen. Unseren MZ-Freunden im
Ausland empfehlen wir, ebenfalls ein legiertes Spezial-Zweitaktöl
(Shell X 100 o. ä.) zu verwenden.
Durch die Verwendung anderer
Motorenöle verursachte Motorschäden werden von MZ nicht als Garantiefall
anerkannt!
Während und nach der Einfahrzeit bleibt das
vorgeschriebene Mischungsverhältnis von 33 : 1 unverändert und muß genau
eingehalten werden. Zu 10 Liter Kraftstoff gehören also immer 0,3 Liter
Hyzet-Öl. Zu wenig Öl schadet naturgemäß dem Motor, deshalb ist es
zweckmäßig, das Tanken zu überwachen. Wird die Mischkanne benutzt, so ist
zu beachten, daß nicht ein Teil der verhältnismäßig geringen Ölmenge in
der Ölkanne zurückbleibt. Besonders im Winter kann das sehr viel
sein!
Bei den automatischen Mischsäulen geht es darum, daß auch
wirklich auf 33 : 1 umgestellt wird und Ihnen der Tankwart nicht etwa
versehentlich reinen Kraftstoff 'einschenkt'.
Zu viel Öl bringt
keinen Nutzen. Weil es der Motor nicht verarbeiten kann, setzt sich ein
Teil im Schalldämpfer ab, mit dem Rest 'vernebeln' Sie die Straße. Daß
andere Verkehrsteilnehmer über diesen 'Kondensstreifen' nicht erfreut
sind, ist doch wohl verständlich! Also - nicht auf 'Auch-Fachleute' hören,
Sie ersparen sich verölte Zündkerzen und das Reinigen des
Schalldämpfers!
Gegen die Verwendung von Zusatzölen zum
Kraftstoffgemisch, wie 'Obenschmieröl' oder Präparate mit kolloidalem
Graphit ist nichts einzuwenden, jedoch erst nach der Einfahrzeit. Für den
Zweitaktmotor ist letzteres zweckmäßiger. Aber nur für den Motor - auf
keinen Fall in das Getriebe!
Für das Getriebe mit Primärantrieb sind 0,45 Liter reines Motorenöl vorgesehen. Legierte oder graphitierte Motorenöle sind ungeeignet, weil damit die Kupplung rutscht. Entsprechend der Jahreszeit ist Sommer- oder Winteröl zu verwenden.
Alle Schmiernippel des Fahrgestells werden mit einer Hochdruckschmierpresse mit Motorenöl abgeschmiert. Die verschiedenen Abschmierfette verharzen meist nach kurzer oder längerer Zeit und verstopfen die Schmierbohrungen und -nuten (Schwingenlagerbolzen). Nur der Tachoantrieb (Bild 17) wird mit weichem Getriebefett (Ambroleum) geschmiert. Bitte beachten Sie den Schmierplan (Bilder 45 und 46)!
Die Stoßdämpfer der vorderen Federbeine sind mit 80
cm3, die der hinteren mit 70 cm3
Stoßdämpferflüssigkeit 'Globo' gefüllt. Viskosität 1,65 bis 1,92 °E bei 50
°C.
Steht dieses Stoßdämpferöl im Ausland nicht zur Verfügung, so
kann auch ein anderes Erzeugnis verwendet werden, sofern es die gleiche
Viskosität hat.
Liegt der Wert niedriger, so wird die
'Rücklaufenergie' der Druckfeder im Federbein nicht voll abgefangen - das
Fahrzeug 'schwimmt'!
Liegt der Wert höher, so geht die Druckfeder
zu langsam in ihre Endlage zurück. Für die nächsten Fahrbahnstöße steht
dann nur noch der halbe Federweg zur Verfügung - die Federung wird 'hart'
und immer härter!
Bevor Sie sich mit Ihrer neu erworbenen ES beschäftigen,
zuerst die 'Geburtsurkunde' - den Kraftfahrzeugbrief - sorgfältig
verwahren. Was er wert ist, merkt man erst, wenn man ihn nicht mehr hat -
'ohne' kann man ein Kraftfahrzeug nicht anmelden, nicht verkaufen, nicht
mal verschenken!
Die Betriebsanleitung kommt auf alle Fälle in den
Werkzeugbehälter. Sind Sie einmal auf großer Fahrt und haben vor lauter
Aufregung den richtigen Reifenluftdruck vergessen - ein Blick in die
Betriebsanleitung genügt! Oder - eine kleine Panne am 'Elektrizitätswerk',
die fremde Werkstatt will helfen, kennt sich aber nicht aus. Bitte - in
der Betriebsanleitung ist der Schaltplan!
Und nun zur ES: In der
Endkontrolle bei MZ wird Ihr Fahrzeug auf Herz und Nieren geprüft, Ihr
Verkäufer garantiert die Fahrbereitschaft. Trotzdem ist es ratsam, beide
Steckachsen und den Ölstand im Getriebe zu kontrollieren.
Zur
Konservierung wurde das ganze Fahrzeug mit einem Wachspräparat
eingesprüht. Dieser Hartwachsfilm wird mit den üblichen Lackpflegemitteln
auf Hochglanz poliert und dabei nach und nach abgetragen.
An Motor
und Auspuffanlage löst sich durch Erwärmung der Schutzfilm von selbst auf
bzw. verdampft.
Wenn Sie Ihren Reifen ein langes Leben wünschen, so
überprüfen Sie bitte regelmäßig den Reifenluftdruck, nicht nur vor der
ersten Fahrt. Die entsprechenden Angaben finden Sie im Abschnitt 'Technische
Daten'. Da die Schuhspitze kein zuverlässiges ist,
Meßinstrument
Bild 21. Bedienungsorgane
kaufen Sie sich lieber einen Luftdruckprüfer,
vielleicht merken Sie dann auch, daß die Tankstellengeräte verschieden
anzeigen. 4.2. Startennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisKraftstoffhahn 'Auf' (Bild 18). Zum 'Kaltstart' braucht der Motor ein angereichertes Gemisch, deshalb: Startvergaserhebel auf (2)! |
Bild 22. Starthebel:
Auf Stellung '0' den Schlüssel ins Zündschloß, dann nach
links auf Stellung '1' und die Zündung ist eingeschaltet. Damit Sie's
glauben, leuchtet im Tacho die rote Ladekontrolle auf. Die grüne
Leerlaufanzeige rechts daneben verrät durch ihr Aufleuchten, daß kein Gang
'drin' ist. Wenn nicht, dann durchschalten, bis die grüne Lampe
aufleuchtet. 4.3. Fahrt freinächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Motor braucht nicht warmzulaufen, deshalb:
Kupplungshebel bis zum Anschlag ziehen und durch Niederdrücken des
Fußschalthebels ersten Gang einschalten. Den Kupplungshebel langsam
freigeben, dabei Drehgriff langsam öffnen, nicht aufreißen. Genauso
wie Ihnen seinerzeit vom Fahrlehrer beigebracht wurde, müssen beide
Bewegungen aufeinander abgestimmt werden: Nicht ruckartig anfahren, daß
Ihre ES einen Satz nach vorn macht, aber auch nicht den Motor
'abwürgen'. |
Bild 23. Fußschalthebel
Die Pfeile mit den Zahlen zeigen die
Schaltrichtung der einzelnen Gänge: (0) Leerlauf, (1) 1. Gang usw.
Bei 40 km/h wird in der gleichen Weise auf den dritten und bei 60 km/h auf den vierten Gang geschaltet. Wohlgemerkt - das hier Gesagte gilt für die Einfahrzeit während der ersten 1500...2000 km. 4.4. Zurückschalten am Bergnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisSchafft der Motor eine Steigung nicht im vierten Gang, d. h., die Geschwindigkeit geht auf etwa 60 km/h zurück, so muß rechtzeitig auf den dritten Gang heruntergeschaltet werden: Auskuppeln, Drehgriff aber nur halb schließen(Zwischengas!), Fußschalthebel niederdrücken, einkuppeln und zugleich wieder Gas geben. Das ist zwar schon Telegrammstil, in Wirklichkeit muß es
aber noch schneller gehen, damit das Fahrzeug nicht allzuviel an
Geschwindigkeit verliert. 4.5. Anhaltennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisAbbremsen, dabei den Drehgriff langsam schließen, auskuppeln und herunterschalten auf Leerlauf. Auf keinen Fall den Motor 'abwürgen', auch nicht vorher nochmal den Motor aufheulen lassen. Wollen Sie parken, dann Zündung ausschalten und den Kraftstoffhahn schließen. Nicht vergessen, den Zündschlüssel abzuziehen, bei längerem Aufenthalt mit dem Sicherheitsschloß (Bild 19) abschließen. Nur damit ist Ihr Fahrzeug diebstahlsicher abgestellt. 5. Einfahren und wirtschaftlich fahrennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisWenn Sie sich unter dem Mikroskop ein geschliffenes und hochglanzpoliertes Teil ansehen, z. B. den Kolbenbolzen, dann wird Ihnen verständlich werden, warum das richtige Einfahren so wichtig ist. Trotz Feinstbearbeitung sind Lauf- und Lagerflächen noch 'rauh' und glätten sich erst gegenseitig im Fahrbetrieb. Dieser Vorgang darf nicht gewaltsam beschleunigt werden, denn die aufeinandergleitenden neuen Teile müssen sich in aller Ruhe aneinander gewöhnen können. Das trifft vor allem für Kolben und Zylinder zu; deren große Gleitflächen müssen mit einem gleichmäßigen, nicht unterbrochenen Ölfilm überzogen sein. Ist irgendwo noch eine kleine Druckstelle und Sie lassen dem Kolben keine Zeit, im guten mit dem Zylinder auszukommen, dann 'frißt' er. Der metalltrennende Ölfilm wurde durch längere Vollgasfahrt abgerissen, denn
So häßlich, wie das Wort 'fressen', ist auch der Schaden,
den Sie verursacht haben. Wenn der Motor festgegangen ist, ohne daß
Sie rechtzeitig auskuppelten, so müssen Zylinder und Kolben abgebaut und
letzterer mit feiner Schlichtfeile oder Ölstein nachgearbeitet werden (auf
keinen Fall dazu Schmirgelleinen benutzen!).
Zum Schluß möchten wir noch vor übertriebener Schonung
und Vorsicht warnen, damit nicht nach 5000 Fahrkilometern der Kolben
'klemmt', weil der Motor noch nie voll beansprucht wurde. 6. Instandhaltung6.1. Motor, Kupplung und Getriebenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisUm den Motor werden Sie sich am wenigsten kümmern
müssen. Sofern er immer die vorgeschriebene Kraftstoff-Öl-Mischung erhält,
Vergaser und Zündanlage in Ordnung sind, besteht die Wartung nur im
gelegentlichen Nachziehen der Überwurfmutter des
Auspuffrohres. |
Bild 24. Spiel am Kupplungshebel
erhebliche Drehzahlunterschiede ausgeglichen und bei der
Fahrt das volle Motordrehmoment rutschfrei übertragen werden. Naturgemäß
entsteht dabei geringfügiger Verschleiß, der regelmäßig ausgeglichen
werden muß. Am Kupplungshebel muß immer ein Spiel von 3 mm vorhanden sein.
Nachgestellt wird mit der 'Schnellverstellung' am
Kupplungshandhebel. |
Bild 25. Stellschraube für Kupplungsdruckstift
Schnecke und das daraus resultierende Kupplungsrutschen. 6.2. Ölstand im Getriebe kontrollierennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisVor Antritt einer größeren Fahrt, spätestens aber alle 1000 km, ist der Ölstand im Getriebe zu kontrollieren. Nach Herausdrehen der Kontrollschraube muß bei geradestehendem Fahrzeug dort Öl austreten. Wenn nicht, so wird nachgefüllt. Die Öleinfüllschraube ist oben auf dem Getriebegehäuse unter der Vergaserabdeckkappe. An der Rückseite des Zylinderhalses ist eine Entlüftungsbohrung, denn der Getrieberaum muß 'atmen' können! |
Bild 26. Ölkontroll- und Ölablaßschrauben
6.3. Getriebeschmiermittel wechselnnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisNach den ersten 500 km und dann alle 10000 km, muß das Getriebeschmiermittel erneuert werden. Dazu wird der Motor richtig warm gefahren, damit auch Abrieb |
Bild 27. Öleinfüllschraube
und Ölschlamm mit ablaufen. Abgelassen wird durch
Herausdrehen der Ablaßschrauben für das Getriebe (3) und den Primärantrieb
(2). Erstere hat einen Magnetstopfen, um metallischen Abrieb festzuhalten.
Damit das Altöl schnell abläuft, wird auch die Einfüllschraube
herausgedreht. 6.4. Verbrennungsrückstände beseitigennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisWenn Sie nach etwa 5000 km der Meinung sind, die Leistung
des Motors habe trotz richtiger Vergaser- und Zündeinstellung etwas
nachgelassen, dann wird es notwendig sein, den Auslaßkanal auf
Verbrennungsrückstände zu kontrollieren. Mit dem Hakenschlüssel
(Bordwerkzeug) lösen Sie die Auspuffmutter am Zylinder und schrauben die
Befestigungsschelle des Schalldämpfers am Rahmenausleger ab. |
Bild 38. Schalldämpfer, zerlegt
ausgekratzt. Auf den Kolben gefallene Ölkohle
herausblasen (Gummischlauch)! Mit der Reinigung des Auspuffkrümmers
brauchen Sie sich nicht aufzuhalten, denn die Ölkohlekruste im Rohr wirkt
als Wärmeisolation. Auch im vorderen Teil des Schalldämpfers setzen sich
bei normalem Fahrbetrieb keine Rückstände ab. Aber im Endstück, im
Ringspalt zwischen den zwei auf Bild 28
besonders gekennzeichneten Teilen, lagert sich aus den abgekühlten
Verbrennungsgasen dicker, zäher Ölschlamm ab. 6.5. Vergasernächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Bezeichnungen 'Gas geben' oder 'Vergaser' sind an sich irreführend, denn es wird ein Gemisch von Luft und Kraftstoff - ein Kraftstoffnebel - im Vergaser aufbereitet. Nur wenn beides im richtigen Verhältnis - 15 Teile Luft und 1 Teil Kraftstoff - miteinander vermischt werden, kann der Motor die zugesicherte Leistung abgeben.
Zu wenig verursacht das unter dem Begriff 'Kraftstoffklingeln' bekannte Nebengeräusch: Die Selbstentzündung beginnt bereits vor OT. Die Zündkerze braucht nicht mehr zu 'zünden', weil der Motor auch bei ausgeschalteter Zündung weiterläuft. Die damit verbundene Überhitzung verursacht Kolbenklemmer! Wir glauben, Sie nun von der Dringlichkeit der richtigen
Vergasereinstellung und einer gelegentlichen Säuberung überzeugt zu haben
und schildern nun, wie das gemacht wird.
Regelbereich des Schieberausschnittes bis 1/4 Gasschieberweg, Regelbereich der Düsennadel 1/4...3/4 Gasschieberweg, Hauptregelbereich der Hauptdüse 3/4 bis Vollgas (beeinflußt aber den ganzen Bereich). Es gibt nichts Unangenehmeres, als in 'Reih und Glied'
vor der Verkehrsampel zu stehen und der Motor stirbt bei
'Grün'.
Leerlaufluftschraube (2) ganz zu, 2 1/2 Umdrehungen öffnen. Stellschraube für Gasbowdenzug (1) herausdrehen bis Motor bei Standgasstellung eben noch weiterläuft. Leerlaufluftschraube probeweise langsam hinein- und herausdrehen, bis höchste Drehzahl gefunden. Stellschraube für Gasbowdenzug hineindrehen, bis Standgas-Drehzahl wieder normal. |
Bild 29. Vergaser
Luftschraube wieder 1/4 Umdrehungen hineindrehen (das ist für den besseren Übergang mit kaltem Motor). Zum Begriff 'Standgaseinstellung': Im Gasdrehgriff - zwischen Schieber und Bowdenzugwiderlager - ist eine kleine Druckfeder eingesetzt. Damit ergeben sich zwei Stellungen:
Mit diesem 'elastischen' Anschlag - und den sich daraus
ergebenden zwei Drehgriffstellungen - braucht auch der sportliche Fahrer
nicht auf die Standgaseinstellung zu verzichten. 6.6. Luftfilter und Ansauggeräuschdämpfernächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Motor verbraucht zur Verbrennung erhebliche Mengen Luft. Da diese leider nicht staubfrei ist, muß sie in der Filteranlage gereinigt werden. Je nach dem Zustand der befahrenen Straßen ist das Trockenluftfilter nach 1000...2000km zu reinigen. |
Bild 30. Reinigen der Hauptdüse
Der Filterpapiereinsatz darf weder ausgewaschen noch
eingeölt, sondern nur vorsichtig ausgeklopft werden! Nach 10000 km ist der
Papiereinsatz zu erneuern. 6.7. Kraftstoffhahn und -filternächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisGarantiert sauberes Benzin gibt's nur in der Apotheke! Deshalb hat der Kraftstoffhahn Ihrer ES gleich zwei Filter. Ein Siebfilter vor dem Einlauf (siehe Bild 18), das zweite vor dem Auslauf, in der Filterkappe. Das untere Filter kann leicht gesäubert werden: Kappe abschrauben, Filter abschrauben, in Benzin auswaschen und wieder montieren. |
Bild 31. Luftfilteranlage, zerlegt, mit rechter Seitenverkleidung
Mit dem Einlauffilter geht das nicht so leicht, der Kraftstoff muß abgelassen und der Hahn ausgebaut werden. Achtung! - Die Überwurfmutter hat in der oberen Hälfte Rechts-, in der unteren Linksgewinde! Das Filter abziehen und auswaschen, Hahn auf Reserve stellen und vom Ablauf her kräftig durchblasen, evtl. nochmals durchspülen. Beim Zusammenbau auf guten Zustand und Sitz der Dichtungen achten. 6.8. Elektrische Anlagenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisWährend der regelmäßigen Reinigung des Fahrzeugs werden alle elektrischen Leitungen auf eventuelle Scheuerstellen überprüft. Ist die Isolierung beschädigt, so muß sie mit Isolierband umwickelt werden. 6.8.1. Lichtmaschinenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Lichtmaschine braucht wenig Pflege, nur der Schmierfilz des Unterbrechernockens erhält alle 2000 km 2...3 Tropfen Hypoid-Öl. Die höchste Stelle des Nockens muß unbedingt den Filz streifen, sonst ist vorzeitiger Verschleiß des Unterbrecherhammers die Folge. 6.8.2. Unterbrecherkontaktenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Unterbrecherkontakte werden alle 2000 km auf Abbrand
untersucht. Kleine Brandstellen sind mit der Kontaktfeile zu beseitigen.
Richtiger ist es, Amboß und Hammer auszubauen und mit einer Schmirgelfeile
nachzuarbeiten. Kein Schmirgelpapier oder -leinen benutzen! |
Bild 32. Kontrolle und Nachstellen des Unterbrecherabstandes
Bei der Montage bekommt der Lagerbolzen einen Tropfen Öl, der Hammer muß sich spielend leicht drehen. Zum bequemen Einstellen hat die Unterbrechergrundplatte zwei Warzen und gegenüber zwei Kerben. Dort wird der Schraubenzieher angesetzt und der vorgeschriebene Kontaktabstand eingestellt. Das sind für beide ES-Typen 0,4 mm an der höchsten Stelle des Nockens. Die Fühllehre (Bordwerkzeug) darf bei der Messung nicht klappern oder klemmen, denn Unterbrecherabstand und Zündzeitpunkt stehen in unmittelbarem Zusammenhang. 6.8.3. Zündzeitpunktnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Zündzeitpunkt ist fest eingestellt - bei beiden
ES-Typen sind 3 mm vor OT vorgeschrieben. 6.8.4. Zündkerzenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Zündkerze ist starken thermischen Beanspruchungen
ausgesetzt. Zuerst bei der Verbrennung über 2000 °C, dann die kühlen
Frischgase, zugleich den Verbrennungsdruck von über 30 at - und das alles
in einer Minute bis zu 5000mal und mehr! Wir unterstützen die Kerze bei
ihrer Arbeit, indem wenigstens alle 2000 km die Verbrennungsrückstände mit
der Drahtbürste beseitigt werden. Nicht ausbrennen, der Kerzenisolator
bekommt Haarrisse und schlägt dann durch! Durch Nachbiegen der
Masseelektrode wird der ursprüngliche Abstand von 0,6 mm wieder
hergestellt und mit der Einstellehre (Bordwerkzeug)
kontrolliert. 6.8.5. Regler, Zündspule und Klemmbrettnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisUni Regler und Zündspule brauchen Sie sich nicht viel zu
kümmern, nur alle 5000 km die Kabelschuhe auf festen Sitz
überprüfen. 6.8.6. Batterienächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisWenn Sie den Schlüssel ins Zündschloß stecken und die Ladekontrolle glimmt nur, das Horn gibt nur noch ein heiseres Krächzen von sich, dann ist die Batterie leer. |
Bild 33. Regler, Zündspule, Klemmbrett mit Sicherung, Batterie
Leer in zweifacher Hinsicht - kein Strom - keine Säure,
die Platten stehen, wenigstens teilweise, trocken. Zwar kann das Fahrzeug
auf Zündschloßstellung 5 im zweiten Gang angeschoben werden, für die
Zukunft ist aber regelmäßige Batteriepflege besser als
Optimismus!
Nach 2...3 Stunden mit 0,6 A laden. Batterie ist geladen, wenn alle Zellen gleichmäßig gasen, die Ladespannung 7,5...7,8 Volt erreicht hat, während der nächsten drei aufeinanderfolgenden Stunden unverändert bleibt und die Säuredichte 1,28 beträgt. Der normale Ladestrom außerhalb des Fahrzeugs beträgt 1,2 A. Nachfüllen der Zellen nur mit destiliertem Wasser. Säurespiegel innerhalb der Markierung halten. Das Gehäuse ist vor Kraftstoff und Schlagbeanspruchung zu schützen. Behandlungsvorschrift genauestens einhalten. In den ersten Wochen der Betriebszeit ist zweimal an
fremder Stromquelle nachzuladen, weil der neue Akku erst nach und nach auf
die volle Speicherfähigkeit kommt. Bei Dauerbetrieb ist das später nicht
notwendig. Regelmäßig nach 2000 km ist der Säurestand zu überprüfen und
durch Nachfüllen von destilliertem Wasser zu ergänzen. Die
Batterieanschlüsse und Polverbindungen sind immer sauber zu halten und mit
säurefreier Vaseline (Polfett) zu fetten. 6.8.7. Scheinwerfernächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisZum Auswechseln der Biluxlampe wird der
Polyamid-Blendring abgenommen und die beiden Halteösen des
Scheinwerfereinsatzes so weit herausgezogen, bis sie sich außen einhaken.
Dadurch wird der Einsatz frei und kann herausgenommen werden. Glas und
Reflektor sind miteinander verklebt, nicht unnötig trennen! |
Bild 34. Scheinwerfereinsatz ausbauen
Bild 35. Auswechseln der Biluxlampe
Einsetzen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Es muß
dabei beachtet werden, daß die kleinen Blechzungen des Lampensockels in
die dafür vorgesehene Aussparung im Reflektor
kommen. |
Bild 36. Scheinwerfereinstellung für asymmetrisches Abblendlicht
grenze des Lichtfeldes 15 cm unter Scheinwerfermitte
('Z-'Linie) und der Knickpunkt zwischen 'V u. W' liegen. 6.9. Fahrgestellnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisJedes sich bewegende Teil muß in irgendeiner Form
geschmiert werden. Was nützen z. B. die besten Federbeine, wenn die
Schwingenlagerung schwer geht? Wir bringen am Ende des Buches einen 'Schmierplan'
(Bilder 45
und 46),
damit ja keine Schmierstelle vergessen wird. Die Hinweispfeile erleichtern
die Suche nach den einzelnen Schmiernippeln. Schmieren Sie lieber etwas
öfter und reichlicher als zu wenig. 6.9.1. Kettendurchhangnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDer Kettendurchhang wird regelmäßig alle 1000 km
überprüft. Zuviel oder zuwenig Durchhang bringt erhöhten Verschleiß, nicht
nur der Kette, sondern auch der Lager. Geprüft wird bei belastetem
Fahrzeug; der Kettenstrang (nicht nur der Schlauch) muß sich an jeder
Stelle nach oben und unten je 10 mm leicht bewegen lassen; also bei einem
vollen Kettenumlauf überprüfen. Zum Nachstellen der Kette sind die
Steckachse und die Mutter am Flanschbolzen je eine Umdrehung zu lockern.
Durch gleichmäßiges Verdrehen der Stell- und Kontermuttern an beiden
Kettenspannern (Bild 17)
wird der richtige Durchhang hergestellt. 6.9.2. Kettenschmierung und -verschleißnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisDie Kette ist in bezug auf Schmierung - durch die
staubdichten Kettenschutzschläuche - ziemlich anspruchslos. |
Bild 37. Kette ölen
Bild 38. Kette abnehmen
Nach etwa 10000 km ist die Kette unbedingt auf Verschleiß
zu überprüfen. Besonders das Schloß besehen wir uns gründlich. Die Bolzen
dürfen in der Lasche nicht locker sein. Sitzt die Verschlußfeder lose in
den Nuten der Bolzen, dann unbedingt ein neues Kettenschloß verwenden. Die
verschiedenen Kettenfabrikate haben unterschiedliche Bolzendurchmesser,
nur ein genau passendes Schloß verwenden!
Sehen Sie lieber zweimal hin, um vollkommen sicher zu sein! 6.9.3. Fluchten der Laufrädernächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisJedes Vollschwingenfahrzeug reagiert stark auf
Nichtfluchten der Laufräder. Steht das Hinterrad schief, so neigt auch die
ES zum 'Schwimmen'. Außer schlechter Straßenlage ist erhöhter
Reifenverschleiß die Folge. 6.9.4. Federbeinenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisBei den Federbeinen muß sich die Wartung auf das Sauberhalten beschränken. Kolben- und Bodenventil werden in Spezialprüfgeräten auf den erforderlichen Dämpfungswert eingestellt. Unkontrollierbares Nachstellen von Hand bringt kaum Erfolg. Am Schnittbild ist ersichtlich von wieviel Teilen die einwandfreie Funktion abhängt. |
Bild 39. ES-Federbein geschnitten
Wenden Sie sich bitte an Ihren MZ-Dienst, dieser wird Ihnen die Anschrift des Federbein-Instandsetzungsbetriebes bzw. dessen Annahmestellen mitteilen. 6.9.5. Bremsen nachstellen und säubernnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisJedes Fahrzeug ist nur so gut, wie seine Bremsen sind.
Nun - auf die Bremsen der ES können Sie sich verlassen! Voraussetzung ist
aber, daß Sie die Bremsen auch richtig einstellen. |
Bild 40. Hinterradbremse nachstellen
Alle 5000 km werden beide Bremsen gründlich gesäubert,
der Abrieb entfernt, die Anschrägung der Bremsbeläge an der anlaufenden
Seite nachgefeilt und die Drehbolzen sowie die Bremsschlüssel mit
zähflüssigem Fett (Heißlagerfett) geschmiert. 6.9.6. Bremslichtkontakt nachstellennächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisWurde die Einstellung der Hinterradbremse verändert, so
muß auch der Bremslichtkontakt nachgestellt werden. |
Bild 41. Bremslichtkontakt nachstellen
eben zu schleifen beginnnen. In dieser Stellung wird der Hebel festgehalten, und Sie verdrehen die Schlitzschraube, bis das Bremslicht aufleuchtet (Zündung einschalten!). Die Kontermutter gefühlvoll anziehen, damit die Isolierbuchse nicht beschädigt wird. 6.9.7. Reifenluftdrucknächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisWenn Sie Ihren Reifen ein langes Leben wünschen, dann halten Sie sich bitte genau an unsere Angaben über den Reifenluftdruck:
Wir sagten schon weiter vorn, die Schuhspitze ist kein
Meßinstrument. Kaufen Sie sich einen Druckprüfer, damit wirklich nichts
schiefgeht. Der richtige Reifenluftdruck ist nicht nur für die Lebensdauer
wichtig, sondern auch die gute Straßenlage hängt davon ab; schon 0,2 at
mehr oder weniger machen sich bemerkbar. Geprüft wird vor der Fahrt, denn
während der Fahrt erhöht sich der Druck im erwärmten Reifen, bedingt durch
forsche Fahrweise oder Belastung. Berücksichtigen Sie das bei einer Pause
unterwegs, und lassen Sie keinesfalls Luft ab! 6.9.8. Reifenmontagenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisIst es aber tatsächlich ein 'Plattfuß', dann ist das nicht so schlimm. Durch die Steckachsen ist der Radausbau kinderleicht. |
Bild 42. Steckachse und Bremsgegenhalter lösen
Vorderrad:
|
Bild 43. Hinterrad herausnehmen
Hinterrad:
Der Einbau geht in umgekehrter Reihenfolge vor sich. Auf das Einführen der drei Mitnehmerbolzen in die entsprechenden Bohrungen des Dämpfungsgummis ist besonders zu achten. Gehen Sie dem Reifen mit 'Köpfchen' zu Leibe, so ist das Schlauchauswechseln auch kein Problem. Zuerst wird die Ventilmutter abgedreht und der Ventileinsatz herausgeschraubt. Für die Montage wird das Rad auf |
Bild 44. Reifenmontage
den Boden gelegt (Lappen unterlegen!) und der Reifen
rundherum von der Felge abgedrückt. Bitte als Regel merken: 7. Die gute Pflegenächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisZur schönen Frau gehört das 'Make up' - genauso liebevoll
wie Ihre Gattin oder Braut im Schönheitssalon behandelt wird, will auch
Ihre ES gepflegt werden, um lange schön zu bleiben! 8. 'Einmotten'nächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisMüssen oder wollen Sie Ihr Fahrzeug längere Zeit außer Betrieb setzen, so machen Sie bitte folgendes:
9. Wo liegt der Fehler?nächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisWas wir Ihnen schildern, soll nur eine Art 'Erste Hilfe' sein, wenn im Umkreis von 10 km keine Werkstatt zu finden ist. Machen Sie erst eine Zigarettenpause und denken Sie scharf nach. Es soll schon vorgekommen sein, daß der halbe Motor zerlegt wurde, in Wirklichkeit war nur das Tanken vergessen worden! 9.1. Motor springt nicht an(Zündung ist eingeschaltet)nächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis Startvergaserhebel gezogen, der kalte Motor springt aber nicht an:
Die Zündung ist eingeschaltet, aber die rote Kontrollampe leuchtet nicht auf:
Rote Kontrollampe leuchtet auf, der Vergaser ist sauber, der Motor tut es aber trotzdem nicht:
Zu a): Kerze mit Metallkörper an eine blanke Stelle des
Motors legen (aber nicht ausgerechnet an den Vergaser!), die Zündung
einschalten und durchtreten. An den Elektroden muß ein kräftiger Funke
überspringen. Wenn nicht, dann Reservekerze rein, die gehört in den
Werkzeugbehälter! 9.2. Rote Kontrollampe geht bei höherer Drehzahl nicht ausnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
9.3. Motor läuft unrundnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
9.4. Motor 'nimmt kein Gas an'nächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
9.5. Kraftstoffverbrauch zu hochnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisBevor Sie jemanden mit Ihrem vermeintlichen 'hohen
Verbrauch' den Nerv töten, machen Sie erst eine Fahrt zum
Vergasereinstelldienst, dort kann ein einwandfreier Wert ermittelt
werden.
Können Sie nichts feststellen, dann fahren Sie zum Vergasereinstelldienst. Das richtige Vergasereinstellen ist, nebenbei bemerkt, eine kleine Wissenschaft für sich! 9.6. Batterie hält keinen Stromnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
9.7. Glühlampen brennen nichtnächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis
9.8. Zündkerzengesichtnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisWas für uns Menschen das Fieberthermometer bedeutet, ist bei Ihrem Motor das sogenannte 'Kerzengesicht'. - Sie können daran bis zu einem gewissen Grad erkennen, ob sich der Motor wohlfühlt. Für Normalfahrt schreiben wir die Isolator-Kerze M 14/240 vor, wer jedoch seiner ES das Letzte abverlangt, kann eine RM 14/250 S verwenden. Der Kerzenstein an der Mittelelektrode muß hell-rehbraun aussehen, dann ist alles in Ordnung. Ist die Kerze bei unveränderter Fahrweise innen verrußt oder gar verölt, so können folgende Fehler vorliegen:
Ist die richtige Kerze aber gar graublau gebrannt und zeigt Schmelzperlen, dann ist das noch schlimmer. Wenn der Motor nach dem Ausschalten noch einige Zeit als 'Selbstzünder' läuft, wird das Pleuellager stark beansprucht und der Motor wird heiß. Es muß schleunigst Abhilfe geschaffen werden:
Bitte versuchen Sie nicht, durch eine Kerze mit niedrigerem oder höherem Wärmewert das falsche Kerzengesicht zu korrigieren. Nur durch Beseitigung des wirklichen Fehlers können einwandfreie Betriebsverhältnisse geschaffen werden. 10. Ersatzteilbeschaffungnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisBrauchen Sie für Ihre ES einmal ein Ersatzteil, so wenden
Sie sich bitte an den nächsten MZ-Dienst oder an eine
MZ-Spezialverkaufsstelle. Wir können Sie nicht direkt
beliefern! 11. Kundendienstnächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisUnsere MZ-Dienste sind verpflichtet, Sie in allen technischen Fragen zu beraten. Wenn Sie einmal den VEB Motorradwerk Zschopau anschreiben, weil Sie der Ansicht sind, daß Sie vom MZ-Dienst nicht zufriedenstellend aufgeklärt oder bedient wurden, dann ist das Schreiben nur an die Abteilung 'Kundendienst' zu richten. Bei technischen Anfragen bitte die Fahrgestell- und Motornummer nicht vergessen. Handelt es sich dabei um Leistung und Verbrauch, so müssen wir auch etwas über die Vergasereinstellung, das Fahrverhalten und das Kerzengesicht wissen, damit Ihnen unsere 'Kundendiener' auch wirklich helfen können! Schmierplannächster Abschnitt ; InhaltsverzeichnisSchmierstellen siehe Bilder 45 und 46 |
Bild 45.
Bild 46.
Schaltplannächster Abschnitt ; Inhaltsverzeichnis |
Bild 47. Schaltplan
WartungsplanInhaltsverzeichnis |
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vor jeder Fahrt | 500 km | 1000 km | 2500 km | 5000 km | 10000 km | |||
Motor und Getriebe | ||||||||
Kupplungsspiel überprüfen, evtl. nachstellen (Spiel am Handhebel 2...3 mm) |
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Kupplungsschnecke schmieren |
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Getriebeölstand kontrollieren (Öl muß aus der Kontrollschraube ausfließen) |
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Getriebeöl wechseln (Öl ablassen, durchspülen mit Spülöl, 450 cm3 Getriebeöl GL 60 einfüllen) |
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jeder weitere Ölwechsel nach 20000 km | ||||||
Vergaser (reinigen, Verschraubungen und Nadeldüse nachziehen, Dichtungen und Teillastnadel überprüfen) |
|
|||||||
Kraftstoffhahn (ausbauen, zerlegen, reinigen und montieren) |
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|||||||
Trockenfilter (nur ausklopfen), nach 15000 km Papiereinsatz erneuern |
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|||||||
Sämtliche Motorschrauben auf festen Sitz überprüfen |
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Zünd- und Lichtanlage | ||||||||
Zündkerze überprüfen (reinigen und Elektrodenabstand von 0,6 mm herstellen) |
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|||||||
Zündkerze erneuern (Isolator M 14/260) |
| |||||||
Unterbrecher (Kontaktabstand 0,3 mm) Schmirfilz mit 2...3 Tropfen Hypoid-Öl tränken |
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|||||||
Batterie (Elektrolytmenge überprüfen - 10 mm über den Platten, evtl. äußere Reinigung mit warmen Wasser, Anschlüsse fetten) |
|
|||||||
Beleuchtung, Signalhorn und Bremslichtschalter (überprüfen, nachregulieren) |
|
|||||||
Kabelanschlüsse und Sicherung überprüfen (Bruchstellen! Geflickte Sicherung ist unzulässig) |
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|||||||
Lichtmaschine überprüfen (neue Schleifkohlen, Regler nachregulieren) |
| |||||||
Fahrgestell | ||||||||
Lenkungslager (evtl. Spiel durch Nachstellen beseitigen) |
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Kettenspannung (Durchhang kontrollieren, richtigen Durchhang durch Nachstellen herstellen) |
|
|||||||
Bremsen überprüfen und bei Bedarf nachstellen. Vor jeder Fahrt ist eine Bremsprobe vorzunehmen |
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Reifenluftdruck (at Überdruck): vorn, solo 1,5 at, mit Sozius 1,5 at, hinten, solo 1,8 at, mit Sozius 2,0 at |
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Sämtliche Schrauben des Fahrgestells und beide Steckachsen auf festen Sitz überprüfen |
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Schmierstellen des Fahrgestells | ||||||||
Vorderschwinge | Getriebeöl GL60 | durchschmieren |
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Hinterschwinge | Getriebeöl GL60 | durchschmieren |
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Bremsschlüssel vorn und Hinten | Wälzlagerfett | ausbauen, reinigen und fetten |
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Tachometerantrieb | Wälzlagerfett | 4...6 Stöße mit der Fettpresse |
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Handhebel | Getriebeöl GL60 | 1...2 Tropfen mit der Ölkanne |
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Antriebskette (Getr.-Hinterrad) | Getriebeöl GL60 | Unteren Kettenschutzschlauch zurückziehen, zum Ölen Hinterrad drehen |
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Bowdenzüge | Getriebeöl GL60 | Bowdenzüge aushängen und durchölen |
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Tachometerwelle | Getriebeöl GL60 | aushängen und durchölen |
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Lenkungslager | Wälzlagerfett | ausbauen, reinigen und mit frischem Fett versehen |
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Radlager vorn und hinten | Wälzlagerfett | reinigen und mit frischem Fett versehen |
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Gasdrehgriffschieber | Wälzlagerfett | ausbauen und mit frischem Fett versehen |
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Antriebskette (Getr.-Hinterrad) | Kette abnehmen, auswaschen, auf Verschleiß überprüfen |
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