Lieber MZ-Freund!
Bitte legen Sie diese
Betriebsanleitung nicht ungelesen zur Seite, weil Sie annehmen, schon
alles zu wissen, was darin steht. Den meisten Menschen sind zwar heute
fahrzeugtechnische Dinge geläufig, aber auch ein alter Motorradhase kann
ab und zu noch etwas dazulernen!
Seit vier Jahrzehnten werden in
Zschopau Motorräder gebaut. Es sind deshalb werkseitig alle
Voraussetzungen vorhanden, daß Ihr Fahrzeug zuverlässig und betriebssicher
ist - daß es so erhalten bleibt, hängt jedoch jetzt von Ihnen selbst
ab.
Das soll nicht heißen, daß Sie Ihre ES wie ein rohes Ei
behandeln sollen, sondern wenn Sie das befolgen, was wir Ihnen nachstehend
über das Einfahren, richtige Betriebsstoffe, Wartung und Pflege empfehlen,
werden Sie feststellen, daß Ihre ES unverwüstlich ist.
Beherzigen
Sie deshalb unsere Hinweise, Ihre ES wird es Ihnen danken!
Wir
wünschen Ihnen gute Fahrt!
VEB Motorradwerk Zschopau
Bild 1. ES 175/1 - ES 250/1
1. Technische Daten1.1. Motornächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.2. Vergasernächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.3. Elektrische Anlagenächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.4. Getriebenächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.5. Kraftübertragungnächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.6. Fahrgestellnächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.7. Maße und Massennächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.8. Füllmengennächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.9. Bremsverzögerungnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisBei günstigem Haftreibwert auf griffiger Betonfahrbahn
(Autobahn) kann eine Bremsverzögerung von 7,2 m/s erzielt
werden.
In diesen Werten ist die Reaktionszeit des Fahrers nicht
enthalten! |
Bild 2. Straßenverbrauch
Bild 3. ES-Motor im Schnitt (hier vergrößerte Darstellung)
Bild 4. Leistung, Drehmoment, spezif. Verbrauch (hier vergrößerte Darstellung)
2. Beschreibung2.1. Motornächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDer Einzylinder-Zweitakt-Motor aller ES-Typen arbeitet
nach dem Umkehrspülungsverfahren und wird vom Fahrwind gekühlt. Motor und
Getriebe sind zu einem glattflächigen Block vereint. |
Bild 5. Motor ES 175/1 - ES 250/1
Der Einport-Leichtmetallzylinder umschließt eine
Laufbuchse aus Sondergrauguß. Der Flachkolben mit drei Ringen steuert mit
Ober- bzw. Unterkante das Ansaugen, Überströmen und den
Auslaß. |
Bild 6. Motor von links
|
Bild 7. Vergaser zerlegt
2.2. Kupplung, Primärantrieb und Getriebenächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDie Mehrscheibenkupplung (siehe Bild
3)
sitzt auf dem linken Kurbelwellenstumpf und wird durch einen Handhebel am
Lenker links - über einen nachstellbaren Bowdenzug - betätigt. 2.3. Vergasernächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDer BVF-Zweihebel-Rundschiebervergaser mit
Mehrlochzerstäuber ist oberhalb des Getriebegehäuses unter einer
Abdeckkappe untergebracht. (Einstellwerte siehe
'Technische Daten'.) In ihrem konstruktiven Aufbau sind die Vergaser aller drei
ES-Typen gleich, nur der Durchlaß ist verschieden. 2.4. Luftfilteranlagenächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDas Naßluftfilter ist staubgeschützt unter dem Fahrersattel untergebracht. Das Anschlußstück des Ansauggeräuschdämpfers ist am Vergaser aufgeklemmt. |
Bild 8. Lufthebel
2.5. Elektrische Anlagenächster Punkt ; InhaltsverzeichnisAlle Stromverbraucher werden über eine 6V/12Ah
Flachbatterie (Blei) durch die vom rechten Kurbelwellenstumpf angetriebene
6V-Gleichstromlichtmaschine, mit 60 W Leistung (Kurzleistung 90 W),
versorgt. |
Bild 9. Lichtmaschinenentlüftung
Der Unterbrecher mit automatischer Zündverstellung
durch Fliehgewichte wird nach Abnahme des Lichtmaschinendeckels (rechts)
sichtbar. |
Bild 10. Schalterstellungen
In den Parkstellungen 0 (Tag) und 4 (Nacht) sind
Signalhorn, Bremslicht- und Blinkanlage ohne Strom. Kleine und
'erwachsene' Kinder können also nicht unerwünscht Ihre Batterie
strapazieren! |
Bild 11. Vorderradfederung
Die Batterie ist bei allen ES-Typen unter der
linken Seitenverkleidung untergebracht. Der Regler und da
Klemmbrett mit der 25-A-Sicherung befinden sich ebenfalls
dort.
Der Abblendschalter ist mit dem Druckknopf für das
Signalhorn kombiniert und wird mit dem Daumen der linken Hand betätigt.
Auf der Unterseite befindet sich der Druckknopf für die
Lichthupe. |
Bild 12. Blinkanlage mit Schalter (1),
Abblendschalter (2) mit
Druckknopf
für Signalhorn (3) und Lichthupe
2.6. Tacho mit Antriebnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDer Geschwindigkeitsmesser mit Kilometerzähler ist im
Scheinwerfer eingebaut und wird über eine biegsame Welle vom Tachoantrieb
am Getrieberitzel angetrieben. 2.7. Rahmennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDer Einrohrrahmen besteht aus Stahlrohr und ist an den Verbindungsstellen geschweißt. Der Steuerkopf ist gemufft und hartgelötet. 2.8. Kippständernächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDer Kippständer ist mit Abwälzfüßen versehen. Fassen Sie mit der linken Hand den Lenker, mit der rechten den Soziusgriff, der rechte Fuß tritt den Kippstände nieder, ein Ruck nach hinten , und schon ist die ES ohne große Anstrengung aufgebockt! 2.9. Vordergabel mit Federbeinennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDie Vordergabel besteht aus einem Stahlblech-Kastenträger, der am unteren Ende die Lagerung der Schwinggabel aufnimmt. |
Bild 13. Verstellmöglichkeit der Federhärte
Die Federung übernehmen zwei Federbeine mit hydraulischer Dämpfung und 142 mm Federweg. Der tief heruntergezogene Vorderradkotflügel ist feststehend (siehe Bild 11). 2.10. Hintere Schwinggabel mit Federbeinennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDie hintere Schwinggabel ist ebenfalls durch zwei
Federbeine mit hydraulischer Dämpfung abgefedert. Der Federweg beträgt 115
mm. 2.11. Achsen und Rädernächster Punkt ; InhaltsverzeichnisVorder- und Hinterachse sind als Steckachsen ausgebildet. Gelagert sind die Laufräder vorn durch zwei, hinten durch drei Lager. Entsprechend dem stärkeren Hinterreifen ist hinten eine breitere Vollhornfelge vorgesehen (siehe 'Technische Daten'). Beide Räder haben Geradspeichen. 2.12. Bremsennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisVorder- und Hinterradbremsen sind verrippte Vollnabenbremsen und werden mechanisch betätigt, vorn durch Seilzug mit rechtem Handhebel am Lenker, hinten über Gestänge durch den rechts liegenden Fußhebel. Der vordere Bremshebel liegt im Innern des |
Bild 14. Bremse
Bild 15. Fahrer- und Soziussattel aufgeklappt
Bremsdeckels, kann deshalb im Winter nicht einfrieren und stört auch nicht beim Putzen. 2.13. Fahrer- und Soziussattel sowie Sitzbanknächster Punkt ; InhaltsverzeichnisAlle ES-Motorräder werden wahlweise mit Sätteln oder Sitzbank geliefert. Die Einzelsitze haben eine starke Schaumgummiunterlage und sind mit einem elastischen Gummiüberzug versehen. Unter den beiden Sitzen ist |
Bild 16. Sitzbank
Raum für das Bordwerkzeug und Ersatzteile, wie
Kettenschlösser, Glühbirnen und Isolierband. 2.14. Sicherheitsschlössernächster Punkt ; InhaltsverzeichnisSelbstverständlich hat die ES auch ein Lenkerschloß. Nachdem Sie den Lenker nach links eingeschlagen haben, können Sie in den Klemmkopf am Lenker das |
Bild 17. Lenkerschloß
Sicherheitsschloß einstecken und abschließen. Nur damit
ist Ihr Fahrzeug diebstahlsicher abgestellt, das Abziehen des
Zündschlüssels allein genügt nicht! 2.15. Hinterradkotflügelnächster Punkt ; IndexZum bequemen Radausbau kann das Hinterteil des Kotflügels hochgeklappt werden. Vorher sind die beiden Bundmuttern rechts und links zu lockern. 2.16. Seitenverkleidungennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisUnter der linken Seitenverkleidung finden Sie die Batterie, den Lichtmaschinenregler sowie das Klemmbrett mit der 25-A-Sicherung für die gesamte elektrische Anlage. Unter der rechten Verkleidung ist Platz für Putztücher und ein paar alte Lederhandschuhe für eine evtl. Reifenmontage. 2.17. Hinterradantriebnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDie Kraftübertragung vom Getriebekettenrad zum Hinterrad erfolgt durch eine Rollenkette. Zwei Profil-Kettenschläuche verbinden den Getriebeblock mit der Preßstoffabdeckung des hinteren Kettenrades und führen die Kette schmutzsicher und verschleißarm. 2.18. Kraftstoffbehälter mit Kraftstoffhahnnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDer Kraftstoffbehälter - mit einem Schnellverschluß von 60 mm Durchmesser - ist in Gummi aufgehängt und faßt etwa 15 l. |
Bild 18. Kraftstoffhahn
Der Kraftstoffhahn sichert mit der Stellung 'Reserve' etwa 1,5 l Kraftstoff. Ein Siebfilter über dem Einlauf zum Hahn (im Kraftstoffbehälter) und ein zweites Filter in der durchsichtigen Filterkappe verhindert das Eindringen von Fremdkörpern in den Vergaser. 2.19. Sonder-Zubehörnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisZum nachträglichen Anbau kann Sonderzubehör über unsere MZ-Vertragswerkstätten vom MZ Ersatzteilvertrieb Gornau bezogen werden:
3. Betriebsmittel3.1. Kraftstoffnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisFür alle drei ES-Typen ist - entsprechend dem
Verdichtungsverhältnis von 8,5 resp. 9:1 - ein Vergaser-Kraftstoff von 78
Oktan, also VK 'Extra' (gelb), zu verwenden. 3.2. Motorenölnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisPleuelstange, Zylinder und Kolben werden durch die
einfache und betriebssichere Mischungsschmierung mit Öl versorgt. Unsere
jahrelangen Erprobungen veranlassen uns, die ausschließliche Verwendung
des 3.3. Mischungsverhältnisnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDas Mischungsverhältnis ist in jedem Fall, also auch
während der Einfahrzeit, 33:1. Es werden immer 10 l Kraftstoff mit 0,3 l
Hyzet-Öl gemischt. Zu wenig Öl schadet naturgemäß dem Motor, deshalb ist
es zweckmäßig, das Tanken zu überwachen. Wird die Mischkanne benutzt, so
ist zu beachten, daß nicht ein Teil der verhältnismäßig geringen Ölmenge
in der Ölkanne zurückbleibt. Besonders im Winter kann das sehr viel
sein! 3.4. Schmiermittel für Kraftübertragungnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisFür das Getriebe mit Primärantrieb sind 750cm³ Motorenöl als Schmiermittel vorgesehen. Auf keinen Fall dürfen graphitierte Öle verwendet werden, weil damit die Kupplung rutschen würde. Dieselben Beanstandungen treten auf, wenn Sie Hyzet-Öl einfüllen. Entsprechend der Jahreszeit ist Sommer- oder Winteröl zu verwenden. 3.5. Schmiermittel für Fahrgestellnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisAlle Schmiernippel des Fahrgestelles sind durch eine Hochdruckpresse mit Motorenöl abzuschmieren. Nur der Tachoantrieb am Getrieberitzel erhält Abschmierfett. Bitte den Schmierplan (Bilder 43 und 44) beachten! 3.6. Stoßdämpferfüllungnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDie Stoßdämpfer sind mit je 80 cm³
'Globo'-Stoßdämpferflüssigkeit gefüllt. Viskosität 4...5 °E bei 20
°C. 4. Und nun zum Fahren4.1. Fahrfertig machennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisZuerst erhält die ES ihre vorgeschriebene
Kraftstoff-Öl-Mischung, ohne die Sie nun mal nicht fahren können. Eine
undefinierbare Mischung kann daran schuld sein, daß Ihr Motor nach einigen
Kilometern festgeht. Also, nur eine einwandfreie Kraftstoff-Öl-Mischung
einfüllen! Als nächstes überprüfen wir den Reifenluftdruck. Die
Schuhspitze ist kein zuverlässiges Meßinstrument, kaufen Sie sich lieber
einen Druckprüfer. Bestimmt merken Sie dann auch, daß die
Tankstellengeräte verschieden anzeigen. Der richtige Reifenluftdruck ist
sehr wichtig: Zuwenig schadet dem Reifen, zuviel ergibt schlechte
Straßenlage. Deshalb - vor jeder größeren Fahrt nachprüfen! Die richtigen
Werte können Sie unter
'Technische Daten' nachlesen. 4.2. Startennächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis |
Bild 19. Bedienungshebel
Gewöhnen Sie sich für Ihre spätere Fahrpraxis an. Ihren
Motor, wenn er längere Zeit gestanden hat (vor allem im Winter), bei
gezogener Kupplung einige Male leer durchzutreten. |
Bild 20. Tupfer am Vergaser
ßen. Dann drücken Sie den Tupfer am Vergaser etwa 3...4 Sekunden nieder, damit der Kraftstoff am Schwimmergehäuse überläuft - nicht nervös hämmern! Das beschädigt auf die Dauer den Schwimmer. Das Überlaufen des Schwimmergehäuses kann wegen der Vergaserabdeckkappe nicht beobachtet werden. Zählen Sie deshalb von 21...24, das sind 4 Sekunden! Jetzt Zündung einschalten, den Drehgriff etwas öffnen, kräftig antreten, und der Motor muß anspringen! Den Lufthebel nur so weit öffnen, daß der Motor willig Gas annimmt! 4.3. Fahrt freinächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDer Motor braucht nicht warmzulaufen,
deshalb: |
Bild 21. Fußschalthebel
Ihrer beiden Hände. Sind etwa 20 km/h Geschwindigkeit
erreicht, Kupplung ziehen, zugleich Drehgriff zu, Fußschalthebel in den
zweiten Gang hochziehen, Kupplung freigeben und dabei wieder zügig Gas
geben. 4.4. Zurückschalten am Bergnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisSchafft der Motor eine Steigung nicht im vierten Gang, d.
h. die Geschwindigkeit geht auf 50 km/h zurück, so muß rechtzeitig auf den
dritten Gang geschaltet werden: 4.5. Anhaltennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisAbbremsen, dabei den Drehgriff langsam schließen,
auskuppeln und herunterschalten auf Leerlauf. Auf keinen Fall den Motor
'abwürgen'. Wollen Sie parken, dann Zündung ausschalten und den
Kraftstoffhahn schließen. Nicht vergessen, den Zündschlüssel abzuziehen,
sonst machen Sie sich strafbar. 5. Einfahren und wirtschaftlich fahrennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWenn Sie sich unter dem Mikroskop ein geschliffenes und
hochglanzpoliertes Teil ansehen, z. B. den Kolbenbolzen, wird Ihnen
verständlich werden, warum das richtige Einfahren so wichtig ist. Trotz
Feinstbearbeitung bleiben winzige Unebenheiten, die sich erst gegenseitig
glätten müssen. Dieser Vorgang darf nicht gewaltsam beschleunigt werden,
denn die aufeinander gleitenden Teile müssen sich in aller Ruhe aneinander
gewöhnen können. Das trifft vor allem für Kolben und Zylinder zu. Deren
große Gleitflächen müssen mit einem gleichmäßigen, nicht unterbrochenen
Ölfilm überzogen sein. Ist irgendwo noch eine kleine Druckstelle und Sie
lassen dem Kolben keine Zeit, im Guten mit dem Zylinder auszukommen, dann
'frißt' er. Das kriegen Sie fertig, wenn Sie längere Zeit mit Vollgas
fahren, denn
Zum Schluß möchten wir aber auch vor übertriebener
Schonung und Vorsicht warnen, damit nicht nach 5000 Fahrkilometern der
Kolben 'klemmt', weil der Motor noch nie voll beansprucht
wurde. 6. Instandhaltungnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDas reichhaltige Bordwerkzeug ermöglicht es Ihnen, fast alle Wartungsarbeiten selbst durchzuführen. Benutzen Sie bitte den Wartungsplan am Schluß dieser Betriebsanleitung als Grundlage für diese Arbeiten, die nun einmal nötig sind, um Ihr Fahrzeug betriebssicher und fahrbereit zu erhalten. |
Bild 22. Werkzeuge
6.1. Motor und Getriebenächster Punkt ; InhaltsverzeichnisUm den Motor werden Sie sich wenig kümmern müssen. Sofern er immer die vorgeschriebene Kraftstoff-Öl-Mischung erhält, Vergaser und Zündanlage in Ordnung sind, besteht die Wartung im gelegentlichen Nachziehen der Überwurfmutter des Auspuffrohres und der vier Muttern des Zylinderdeckels. 6.2. Kupplung nachstellennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDer Kupplungshebel muß am Seilzug ein Spiel von etwa 3 mm haben. Ist es weniger, kann die Kupplung rutschen, ist es mehr, hebt sie nicht voll aus. |
Bild 23. Spiel am Kupplungshebel
Bild 24. Kupplungsseil auswechseln
Nachgestellt wird mit der Schnellverstellung am
Kupplungshebel. 6.3. Ölstand im Getriebe prüfennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisVor Antritt einer größeren Fahrt, spätestens aber nach
jeweils 1000 km, ist der Ölstand im Getriebe zu kontrollieren. Nach
Herausdrehen der Kontrollschraube in Nähe des Fußschalthebels muß dort Öl
auslaufen. 6.4. Getriebeschmiermittel erneuernnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisErstmalig nach etwa 500 und dann weiterhin nach jeweils 10000 Fahrkilometern ist das Getriebeschmiermittel zu erneuern. Dazu muß der Motor richtig warm gefahren sein, damit auch Abrieb und Ölschlamm ablaufen. Abgelassen wird nach Entfernen der beiden außenliegenden Schrauben, links am Kupplungsdeckel und rechts außen am Getriebegehäuse. Letztere ist magnetisch, um metallischen Abrieb festhalten zu können. Die beiden mittleren, dicht beieinander liegenden Schrauben dienen zur Schaltarretierung und dürfen nicht herausgeschraubt werden. |
Bild 25. Ölkontrollschraube
Bild 26. Öl auffüllen
Nachdem das Altöl restlos abgelaufen ist, werden beide Ablaßschrauben wieder eingedreht, 0,5 l Spülöl eingefüllt und auch die Einfüllöffnung verschlossen. Nachdem Sie einige Runden gedreht haben, lassen Sie das Spülöl |
Bild 27. Öl ablassen
restlos ab und füllen 750 cm³ reines Motorenöl ein. Auf keinen Fall graphitiertes Öl oder gar mit MoS&sub2;-Zusatz (Molybdändisulfid) verwenden, auch kein Hyzet-Öl, die Kupplung rutscht damit unweigerlich! 6.5. Verbrennungsrückstände im Auslaßkanalnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWenn Sie nach etwa 5000 km der Meinung sind, die Leistung
des Motors habe trotz richtiger Vergaser- und Zündeinstellung etwas
nachgelassen, dann wird es notwendig sein, den Auslaßkanal auf
Verbrennungsrückstände zu kontrollieren. Mit dem Hakenschlüssel
(Bordwerkzeug) lösen Sie die Auspuffmutter am Zylinder und schrauben die
Befestigungsschelle des Schalldämpfers am Rahmenausleger ab. 6.6. Verbrennungsrückstände im Schalldämpfernächster Punkt ; InhaltsverzeichnisMit der Reinigung des Auspuffkrümmers brauchen Sie sich nicht aufzuhalten, denn die Ölkohlekruste im Rohr wirkt als Wärmeisolation. Auch im vorderen Teil des Schalldämpfers setzen sich bei normalem Fahrbetrieb keine Rückstände ab. Aber im Endstück, im Ringspalt, zwischen den zwei auf Bild 28 besonders gekennzeichneten Teilen, können sich aus den abgekühlten Verbrennungsgasen Rückstände absetzen. |
Bild 28. Schalldämpfer zerlegt
Nach Aufbiegen der Blechsicherung und Abdrehen der
Sechskantmutter kann das Endstück abgezogen werden. Mit einem Holzspan o.
ä. wird der einwandfreie 'Durchgangsverkehr' wieder
hergestellt. 6.7. Vergasernächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDie Bezeichnungen 'Gas geben' oder 'Vergaser' sind an
sich irreführend, denn es wird nichts vergast, sondern ein Gemisch von
Luft und Kraftstoff - ein Kraftstoffnebel - im Vergaser aufbereitet. Nur
wenn beides im richtigen Verhältnis - 15 Teile Luft und 1 Teil Kraftstoff
- miteinander vermischt wird, kann der Motor die zugesicherte Leistung
abgeben. |
Bild 29. Abnehmen der Abdeckkappe
(Vielleicht sind Ihnen die Bezeichnungen der
Vergaserteile nicht geläufig. Auf Bild
8
können Sie nachlesen, was damit gemeint ist.)
Es gibt nichts Unangenehmeres, als in 'Reih und Glied'
vor der Verkehrsampel zu stehen und der Motor stirbt bei 'Grün', weil sich
beim plötzlichen Beschleunigen der 'schlechte Übergang' bemerkbar
macht. |
Bild 30. Leerlauf einstellen
das Leerlaufeinstellen ausführlich:
Mit diesem 'elastischen' Anschlag - und den sich daraus
ergebenden zwei Drehgriffstellungen - braucht auch der sportliche Fahrer
nicht auf die Standgaseinstellung zu verzichten. Bergab wird der Drehgriff
vollkommen zugedreht. Dadurch werden die Triebwerksteile nicht durch
einzelne unregelmäßige Arbeitstakte belastet. Kette und Zahnräder danken
das durch längere Lebensdauer! 6.8. Luftfilter und Ansauggeräuschdämpfernächster Punkt ; InhaltsverzeichnisIm Vergaser wird 1 Teil Kraftstoff mit 15 Teilen Luft
aufbereitet. Diese enormen Luftmengen enthalten allerhand Staub, dessen
schmirgelnde Wirkung dem Motor schlecht bekommt. |
Bild 31. Luftfilterreinigung
6.9. Kraftstoffhahn und -filternächster Punkt ; InhaltsverzeichnisGarantiert sauberes Benzin gibt's nur in der Apotheke. Deshalb hat der Kraftstoffhahn Ihrer ES gleich zwei Filter. Ein Siebfilter vor dem Einlauf (siehe Bild 18), das zweite vor dem Auslauf in der Filterkappe. Das untere Filter kann leicht gesäubert werden: Kappe abschrauben, Filter abschrauben, in Benzin auswaschen und wieder montieren. Mit dem Einlauffilter geht das nicht so leicht, der Kraftstoff muß abgelassen und der Hahn ausgebaut werden. Achtung! - Die Überwurfmutter hat in der oberen Hälfte Rechts-, in der unteren Linksgewinde. Das Filter abziehen und auswaschen, Hahn auf Reserve stellen und vom Ablauf her kräftig durchblasen, evtl. nochmals durchspülen. Beim Zusammenbau auf guten Zustand und Sitz der Dichtungen achten. 6.10. Elektrische Anlagenächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWährend der Reinigung des Fahrzeuges werden die
elektrischen Leitungen auf evtl. Scheuerstellen überprüft. Stellen mit
beschädigter Isolierung sind mit Isolierband zu umwickeln. Alle
Flachsteckanschlüsse werden auf Oxydation und festen Sitz
kontrolliert. 6.10.1. Unterbrecherkontaktenächster Punkt ; InhaltsverzeichnisNach jeweils 2000 km werden die Unterbrecherkontakte auf möglichen Abbrand untersucht. Kleine Brandstellen sind mit der Kontaktfeile zu beseitigen. |
Bild 32. Kontrolle des Kontaktabstandes am Unterbrecher
Richtiger ist es, Amboß und Hammer auszubauen und mit
einem Ölstein nachzuarbeiten. Kein Schmirgelleinen dazu
benutzen! |
Bild33. Regler, Klemmbrett mit 2 Sicherungen und die Batterie
6.10.2. Zündkerze und Kerzensteckernächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDie Zündkerze ist starken thermischen Beanspruchungen
ausgesetzt. Zuerst bei der Verbrennung über 2000 °C, dann die kühlen
Frischgase, zugleich den Verbrennungsdruck von über 30 at - und das alles
in einer Minute bis zu 5000 mal und mehr! Wir unterstützen die Kerze bei
ihrer Arbeit, indem wenigstens alle 2000 km die Verbrennungsrückstände mit
der Drahtbürste beseitigt werden. Nicht ausbrennen, der Kerzenisolator
bekommt Haarrisse und schlägt dann durch! Durch Nachbiegen der
Masseelektrode wird der ursprüngliche Abstand von 0,6 mm wieder
hergestellt und mit der Einstellehre (Bordwerkzeug)
kontrolliert. 6.10.3. Batterienächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWenn Sie den Schlüssel ins Zündschloß stecken und die
Ladekontrolle glimmt nur, das Horn gibt nur noch ein heiseres Krächzen von
sich, dann ist die Batterie leer. Leer in zweifacher Hinsicht - kein Strom
- keine Säure, die Platten stehen, wenigstens teilweise, trocken. Zwar
kann das Fahrzeug auf Zündschloßstellung 5 im zweiten Gang angeschoben
werden, für die Zukunft ist aber regelmäßige Batteriepflege besser
als Optimismus!
In den ersten Wochen der Betriebszeit ist zweimal an
fremder Stromquelle nachzuladen, weil der neue Akku erst nach und nach auf
die volle Speicherfähigkeit kommt. Bei Dauerbetrieb ist das später nicht
notwendig. Regelmäßig nach 2000 km ist der Säurestand zu überprüfen und
durch Nachfüllen (bis zur Markierung) von destilliertem Wasser zu
ergänzen. Die Batterieanschlüsse und Polverbindungen sind immer sauber zu
halten und mit säurefreier Vaseline (Polfett) zu fetten. 6.11. Fahrgestellnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisJedes bewegte Teil muß in irgendeiner Form geschmiert
werden. Was nützt z. B. die beste Federung, wenn die Schwingarmlagerung
schwer geht? Wir haben Ihnen am Ende unserer Anleitung einen
Schmierplan (Bilder
43
und
44)
aufgestellt, damit ja keine Stelle vergessen wird. Die Hinweispfeile
erleichtern Ihnen die Suche nach den einzelnen Schmiernippeln. Schmieren
Sie eher etwas öfter und reichlicher als zuwenig. 6.11.1. Kettendurchhangnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDer Kettendurchhang wird regelmäßig alle 1000 km
überprüft. Zuviel oder zuwenig Durchhang bringt erhöhten Verschleiß. Nicht
nur der Kette, sondern auch der Lager. |
Bild 34. Prüfen des Kettendurchhanges
Den richtigen Durchhang können Sie jetzt durch
gleichmäßiges Verdrehen der Muttern an den Kettenspannern
herstellen. 6.11.2. Kettenschmierungnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDie Kette ist in bezug auf Schmierung - durch die staubdichten Kettenschutzschläuche - ziemlich an- |
Bild 35. Kette nachstellen
spruchslos. Alle 1000 km geben wir durch Zurückschieben des Kettenschlauches an der hinteren Kettenabdeckung 20...30 Tropfen Öl. Dabei wird das Hinterrad langsam durchgedreht. 6.11.3. Kettenverschleißnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisNach 10000 km ist unbedingt die Kette auf möglichen
Verschleiß zu überprüfen. Besonders das Schloß besehen wir uns gründlich.
Die Bolzen dürfen in der Lasche nicht locker sein. Sitzt die
Verschlußfeder lose in den Nuten, dann ein neues Kettenschloß
verwenden! |
Bild 36. Kettenverschluß
Beim Auflegen muß der richtige Sitz der Verschlußfeder am Kettenschloß beachtet werden:
Sehen Sie lieber zweimal hin, um vollkommen sicher zu sein! 6.11.4. Fluchten der Laufrädernächster Punkt ; InhaltsverzeichnisJedes Vollschwingfahrzeug reagiert stark auf
Nicht-Fluchten der Laufräder. Steht das Hinterrad schief, so kommt auch
die ES ins Schwimmen. Bei schmieriger Straße kann daraus eine
'Bauchlandung' werden! 6.11.5. Bremsen nachstellen und säubernnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisJedes Fahrzeug ist nur so gut, wie seine Bremsen sind.
Nun - auf die Bremsen der ES können Sie sich verlassen! Voraussetzung für
eine 'Notbremsung' ist aber, daß beide Bremshebel richtig eingestellt,
sind: |
Bild 37. Vorderradbremse nachstellen
Verstellt wird mit der Rändelschraube am Handbremshebel.
Der Fußbremshebel muß so eingestellt sein, daß die Fußspitze immer auf dem
Bremspedal liegen kann - gewissermaßen in 'Lauerstellung'! Nur so kann bei
plötzlich auftauchenden Hindernissen schnell reagiert werden. |
Bild 38. Hinterradbremse nachstellen
6.11.6. Bremslichtkontakt nachstellennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWurde die Einstellung der Hinterradbremse verändert, muß
auch der Bremslichtkontakt nachgestellt werden. 6.11.7. Reifenluftdrucknächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWenn Sie Ihren Reifen ein langes Leben wünschen, dann halten Sie sich bitte genau an unsere Angaben über den Reifenluftdruck:
Wir sagten schon weiter vorn, die Stiefelspitze ist kein
Meßinstrument, also kaufen Sie sich einen Druckprüfer; damit wirklich
nichts schief geht. Denn der richtige Reifenluftdruck ist nicht nur für
die Lebensdauer wichtig, sondern auch die gute Straßenlage hängt davon
ab. |
Bild 39. Ausbau des Vorderrades
6.11.8. Reifenmontagenächster Punkt ; InhaltsverzeichnisIst es aber tatsächlich ein 'Plattfuß', dann ist das nicht so schlimm. Durch die Steckachsen ist der Radausbau kinderleicht. |
Bild 40. Ausbau des Hinterrades
Vorderrad ausbauen:
Hinterrad ausbauen:
Aber bitte die Steckachse auf die Werkzeugtasche legen,
damit es auch 'Steck'-Achsen bleiben. Mit Straßenschmutz montiert, geht es
das nächste Mal nur mit dem Hammer! |
Bild 41. Reifenmontage
Am halb aufgepumpten Reifen vergewissern Sie sich noch,
ob die Kontrollinie des Reifens gleichmäßig vom Felgenrand absteht, damit
der Reifen auch einwandfrei rundläuft (Straßenlage!). 7. Die gute Pflegenächster Punkt ; InhaltsverzeichnisZur schönen Frau gehört das 'Make up' - genauso liebevoll
wie Ihre Gattin oder Braut im Schönheitssalon behandelt wird, will auch
Ihre ES behandelt werden, um lange schön zu bleiben! 8. Einmottennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisMüssen oder wollen Sie Ihr Fahrzeug längere Zeit außer Betrieb setzen, so machen Sie bitte folgendes:
9. Wo liegt der Fehler?nächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWas wir Ihnen schildern, soll eine Art 'Erste Hilfe' sein, wenn im Umkreis von 10 km keine Werkstatt zu finden ist. Machen Sie erst eine Zigarettenpause und denken Sie scharf nach. Es soll schon vorgekommen sein, daß der halbe Motor zerlegt wurde, in Wirklichkeit war nur das Tanken vergessen worden! 9.1. Motor springt nicht annächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis(Zündung ist eingeschaltet) Beim Niederdrücken des Tupfers am Vergaser läuft kein Kraftstoff über:
Beim Drücken des Tupfers läuft Kraftstoff über:
Die Zündung ist eingeschaltet, aber die rote Kontrolllampe leuchtet nicht auf:
Rote Kontrollampe leuchtet auf, Kraftstoff läuft über, aber der Motor tut es trotzdem nicht:
Zu a): Kerze mit Metallkörper an eine blanke
Stelle des Motors legen (aber nicht ausgerechnet an den Vergaser!),
Zündung einschalten und durchtreten. An den Elektroden muß ein kräftiger
Funke überspringen. Wenn nicht, dann Reservekerze rein, die gehört in
den Werkzeugbehälter! 9.2. Rote Kontrollampe geht bei höherer Drehzahl nicht ausnächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
9.3. Motor läuft unrundnächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
9.4. Motor nimmt kein Gas annächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis (Vergaserpatschen)
9.5. Kraftstoffverbrauch zu hochnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisBevor Sie jemand mit Ihrem 'hohen Verbrauch' den Nerv
töten, machen Sie erst eine Fahrt zum Vergaser-Einstelldienst, oft wird
man durch eine Meßfahrt vom Gegenteil überzeugt.
Können Sie nichts feststellen, dann fahren Sie zum Vergaser-Einstelldienst. Das richtige Vergasereinstellen ist, nebenbei bemerkt, eine kleine Wissenschaft für sich! 9.6. Batterie hält keinen Stromnächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
9.7. Glühlampen brennen nichtnächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
9.8. Das Zündkerzengesichtnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWas für den Menschen das Fieberthermometer bedeutet, ist
bei Ihrem Motor das sogenannte 'Kerzengesicht'. Sie können daran bis zu
einem gewissen Grad erkennen, ob sich der Motor wohlfühlt.
Ist die richtige Kerze aber gar graublau gebrannt und zeigt Schmelzperlen, dann ist das noch schlimmer, es muß schleunigst Abhilfe geschaffen werden:
|
Bild 42. Schaltplan (hier vergrößerte Darstellung)
Ersatzteilbeschaffungnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisBrauchen Sie für Ihre ES einmal ein Ersatzteil, so wenden
Sie sich bitte an den nächsten MZ-Dienst oder an eine
Spezial-Verkaufsstelle. Wir können Sie nicht direkt beliefern! KundendienstInhaltsverzeichnisUnsere MZ-Dienste sind verpflichtet, Sie in allen technischen Fragen zu beraten. Wenn Sie einmal den VEB Motorradwerk Zschopau anscheiben, weil Sie der Ansicht sind, daß Sie vom MZ-Dienst nicht zufriedenstellend aufgeklärt oder bedient wurden, dann ist das Schreiben nur an die Abteilung 'Kundendienst' zu richten. Bei technischen Anfragen bitte die Fahrgestell- und Motor-Nummer nicht vergessen. Handelt es sich dabei um Leistung oder Verbrauch, müssen wir auch etwas über die Vergasereinstellung, das Kerzengesicht und das Fahrverhalten wissen, damit Ihnen unsere 'Kundendiener' auch wirklich helfen können! |
Bilder 43 und 44. Schmierplan
Schmierplan (Bilder 43 und 44)
Nr. | Schmierstelle | Anzahl | Schmiermittel |
5 Schmierstellen für Hochdruckpresse | |||
1 | Schwingbolzen vorn | 1 | Motorenöl |
2 | Schwingbolzen, hinten | 1 | Motorenöl |
3 | Fußbremshebelwelle | 1 | Motorenöl |
4 | hinterer Bremsschlüssel | 1 | Motorenöl |
5 | Tachoantrieb | 1 | Getriebefett |
Abschmieren mit Ölkanne | |||
6 | Handbremsbowdenzug | Motorenöl | |
7 | Kupplungsbowdenzug | Motorenöl | |
8 | Gasbowdenzug | Motorenöl | |
9 | Bowdenzug für Luftschieber | Motorenöl | |
10 | Kette | Motorenöl | |
Abschmieren mit Fett | |||
11 | Drehgriffschieber | Abschmierfett | |
12 | Bremsschlüssel vorn | Heißlagerfett | |
13 | Nockenträger | Heißlagerfett | |
Hypoidöl | |||
14 | Filzwischer am Unterbrechernocken | Hypoidöl | |
Ölwechsel | |||
Getriebefüllung | 750 cm³ Motorenöl (unlegiert) |
Schmierstellen des Fahrgestells | Vor jeder | nach jeweils | ||||||
Fahrt | 500 km | 1000 km | 2000 km | 5000 km | 10000 km | |||
Vorderschwinge | Motorenöl | durchschmieren |
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Hinterschwinge | Motorenöl | durchschmieren |
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Bremsschlüssel, vorn | Heißlagerfett | ausbauen, säubern, neu fetten |
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dto. hinten | Motorenöl | 2...3 Stöße mit ölgefüllter Fettpresse |
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Tachometerantrieb | Abschmierfett | 2...3 Stöße mit Fettpresse |
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Fußbremshebelwelle | Motorenöl | durchschmieren |
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Handhebel | Motorenöl | 1...2 Tropfen mit der Ölkanne |
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Antriebskette (Getr.-Hinterrad) | Motorenöl | Kettenschlauch zurückschieben, zum Ölen Hinterrad drehen |
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Bowdenzüge | Motorenöl | Bowdenzüge ausbauen und durchölen |
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Tachometerwelle | Motorenöl | ausbauen und durchölen |
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Lenkungslager | Abschmierfett | ausbauen, reinigen, mit frischem Fett versehen |
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Radlager, vorn und hinten | Abschmierfett | ausbauen, reinigen, mit frischem Fett versehen |
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Gasschieberdrehgriff | Abschmierfett | ausbauen, mit frischem Fett versehen |
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Antriebskette (Getr.-Hinterrad) | Kette abnehmen, auswaschen, auf Verschleiß überprüfen, in heißem Kettenfett behandeln |
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Wartungsplan | Vor jeder | nach jeweils | ||||
Fahrt | 500 km | 1000 km | 2000 km | 5000 km | 10000 km | |
Motor und Getriebe | ||||||
Kupplungsspiel prüfen, evtl. nachstellen (Spiel am Handhebel 2...3 mm) | ||||||
Getriebeöl kontrollieren (Öl muß aus der Kontrollschraube ausfließen) |
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Getriebeöl wechseln (Öl ablassen, durchspülen mit Spülöl, 750 cm³ Motorenöl einfüllen) |
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jeder weitere Ölwechsel nach 10000 km | ||||
Ölkohle entfernen (Kolbenboden, Zylinderdeckel und Auslaßschlitze entkohlen) |
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Auspuffanlage (demontieren und reinigen) |
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Vergaser (reinigen, Verschraubungen und Nadeldüse nachziehen, Dichtungen und Teillastnadel überprüfen) |
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Kraftstoffhahn (ausbauen, zerlegen, reinigen und montieren) |
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Luftfilter (in Kraftstoff waschen und einölen) |
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Ansauggeräuschdämpfer (ausbauen und reinigen) |
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Sämtliche Motorschrauben auf festen Sitz überprüfen (evtl.
nachziehen) |
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Zünd- und Lichtanlage | ||||||
Zündkerze überprüfen (reinigen und Elektrodenabstand con 0,6 mm herstellen) |
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Zündkerze erneuern (Isolator M 14/240) |
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Unterbrecher (Kontaktabstand 0,3 bzw. 0,4 mm, Schmierfilz mit 2...3 Tropfen Hypoid-Öl tränken) |
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Nockenträger mit Heißlagerfett 'Ceritol' schmieren |
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Batterie (Elektrolytmenge prüfen - evtl. äußere Reinigung mit warmen Wasser) |
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Beleuchtung, Signalhorn und Bremslichtschalter (überprüfen, evtl. nachregulieren) |
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Kabelanschlüsse auf Oxydation überprüfen (Geflickte Sicherung ist
unzulässig) |
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Fahrgestell | ||||||
Lenkungslager (evtl. Spiel durch Nachstellen beseitigen) |
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Kettenspannung (Durchgang kontrollieren, evtl. richtigen Durchhang durch Nachstellen herstellen) |
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Bremsen prüfen und bei Bedarf nachstellen. Vor jeder Fahrt ist eine Bremsprobe vorzunehmen |
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Reifenluftdruck: | ||||||
solo vorn 1,4 at, mit Sozius vorn 1,4 at |
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solo hinten 1,9 at, mit Sozius hinten 2,1 at |
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Sämtliche Schrauben des Fahrgestelles und beide Steckachsen auf festen Sitz überprüfen |
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