VorwortLieber MZ-Freund! VEB Motorradwerk Zschopau Inhaltsverzeichnis
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Bild 1. ES 175/2 - ES 250/2
1. Technische Daten1.1. Motornächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.2. Vergasernächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.3. Elektrische Anlagenächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.4. Getriebenächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.5. Kraftübertragungnächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.6. Fahrgestellnächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.7. Maße und Massennächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.8. Füllmengennächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
1.9. Bremsverzögerungnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisBei günstigem Haftreibwert auf griffiger Betonfahrbahn
(Autobahn) kann eine Bremsverzögerung von 7,2 m/s² erzielt
werden.
In diesen Werten ist die Reaktionszeit des Fahrers nicht
enthalten! |
Bild 2. Leistung, Drehmoment, spezifischer Verbrauch bei ES 175/2
Bild 2a. Leistung, Drehmoment, spezifischer Verbrauch bei ES 250/2
Bild 3. Straßenverbrauch
Bild 3a. Straßenverbrauch
2. Betriebsmittel2.1. Kraftstoffnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisFür beide ES-Typen wird - entsprechend ihrem
Verdichtungsverhältnis - ein Vergaser-Kraftstoff von 79
Oktan, also VK 'Normal', vorgeschrieben. 2.2. Motorenölnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisPleuelstange, Zylinder und Kolben werden durch die
einfache und betriebssichere Mischungsschmierung mit Öl versorgt. Unsere
jahrelangen Erprobungen veranlassen uns, die ausschließliche Verwendung
des für den Motor vorzuschreiben. Dieses legierte Öl
verringert die mechanische Abnutzung und das Ansetzen von
Verbrennungsrückständen. 2.3. Mischungsverhältnisnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDas Mischungsverhältnis ist in jedem Fall, also auch
während der Einfahrzeit, 33:1. Es werden immer 10 l Kraftstoff mit 0,33 l
Hyzet-Öl gemischt. Zu wenig Öl schadet naturgemäß dem Motor, deshalb ist
es zweckmäßig, den Tankvorgang zu überwachen. Wird die Mischkanne benutzt,
dann beachten, daß nicht ein Teil der verhältnismäßig geringen Ölmenge in
der Ölkanne zurückbleibt. Besonders im Winter kann das sehr viel
sein! 2.4. Schmiermittel für Kraftübertragungnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisFür das Getriebe mit Primärantrieb sind 750 cm³ Getriebeöl GL 60 als Schmiermittel vorgesehen. Auf keinen Fall dürfen graphitierte Öle verwendet werden, weil damit die Kupplung rutschen würde. Dieselben Beanstandungen treten auf, wenn Sie Hyzet-Öl einfüllen. 2.5. Schmiermittel für Fahrgestellnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisAlle Schmiernippel des Fahrgestells sind durch eine Hochdruckschmierpresse mit Getriebeöl GL 60 abzuschmieren. Bitte diese Anweisung unbedingt beachten! Werden z. B. die Schwingenlagerbolzen - entgegen unserer Anweisung - mit Fett geschmiert, sind nach kurzer Zeit die Schmierkanäle durch verharztes Fett verstopft, die Schwinge kann nicht mehr 'leichtgängig' sein. Auch der Tachoantrieb erhält Getriebeöl GL 60, siehe Schmierplan am Schluß der Betriebsanleitung. 2.6. Stoßdämpferfüllungnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDie vorderen und hinteren Stoßdämpfer sind mit je 80 cm³
Stoßdämpferöl 'Globo' gefüllt. Viskosität 1,65...1,92 °Engler bei 50
°Celsius. Das sind 8...11 cStokes/ 50 °C. 3. Der erste Start3.1. Fahrbereit?nächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDas Verkaufsstellenpersonal hat Ihr Motorrad bereits
fahrfertig gemacht; die Blinkleuchten sind montiert, die Batterie gefüllt
und geladen. Bestimmt wurde auch gemeinsam eine Probefahrt gemacht, um Sie
vom einwandfreien Zustand Ihrer ES zu überzeugen. |
Bild 4. Bedienungshebel und -schalter
die Schuhspitze kein zuverlässiges Meßinstrument ist,
kaufen Sie sich lieber einen Luftdruckprüfer, vielleicht merken Sie dann
auch, daß die Tankstellengeräte verschieden anzeigen. 3.2. Wir fahren ...nächster Punkt ; InhaltsverzeichnisGewöhnen Sie sich für Ihre spätere Fahrpraxis an, Ihren
Motor, wenn er längere Zeit gestanden hat (vor allem im Winter), bei
gezogener Kupplung einige Male leer durchzutreten. |
Bild 5. Schalterstellungen
In den Parkstellungen 0 (Tag) und 4 (Nacht) sind
Signalhorn, Bremslicht und Blinkanlage ohne Strom. |
Bild 6. Kraftstoffhahn
Z = zu, A = auf, R = Reserve
(Tank und
Filterkappe sind geschnitten, um beide Siebfilter sichtbar zu
machen)
Bild 7. Starthebel
Den Gasdrehgriff auf Leerlaufstellung, sonst ist die
Startvorrichtung unwirksam! |
Bild 8. Fußschalthebel
Die Pfeile zeigen die Schaltrichtung der einzelnen
Gänge. Der Leerlauf (0) liegt auf halbem Weg zwischen erstem und zweitem
Gang.
(K) Kontrollschraube für den Ölstand im Getriebe,
(E) Einfüllstutzen
für Getriebeschmiermittel
in den zweiten Gang hochziehen, Kupplung schnell
freigeben und dabei wieder zügig Gas geben. 3.3. ... bergaufnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisSchafft der Motor eine Steigung nicht mehr im vierten Gang, d. h. die Geschwindigkeit geht unter 70 km/h zurück, so muß rechtzeitig auf den dritten Gang geschaltet werden:
Fußschalthebel niederdrücken, einkuppeln und wieder Gas geben. Das ist zwar schon Telegrammstil, in Wirklichkeit muß es
aber noch schneller gehen, damit das Fahrzeug nicht allzuviel an
Geschwindigkeit verliert. Sonst kann es vorkommen, daß auf den
nächstkleineren Gang geschaltet werden muß. 3.4. ... bergabnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisVielleicht sind Sie der Meinung, daß das Bergabfahren
doch wirklich kein Kunststück sei. In Wirklichkeit ist aber eine
Kleinigkeit zu beachten: 3.5. Anhalten und Parkennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisAbbremsen, dabei den Drehgriff langsam schließen, auskuppeln und dabei auf Leerlauf herunterschalten. Nicht den Motor 'abwürgen'! |
Bild 9. Diebstahlsicherung
Wollen Sie parken, dann die Zündung ausschalten und den
Kraftstoffhahn schließen. Nicht vergessen, den Zündschlüssel
abzuziehen. 4. Richtig einfahrennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisTrotz Feinstbearbeitung, wie läppen und honen, haben die Lauf- und Lagerflächen noch einen gewissen 'Rauhigkeitsgrad' und glätten sich erst gegenseitig im Fahrbetrieb. Dieser Vorgang darf nicht gewaltsam beschleunigt werden, denn die aufeinandergleitenden neuen Teile müssen sich in aller Ruhe aneinander gewöhnen können. Das trifft vor allem für Kolben und Zylinder zu; deren große Gleitflächen müssen mit einem gleichmäßigen, nicht unterbrochenen Ölfilm überzogen sein. Ist irgendwo noch eine kleine Druckstelle und Sie lassen dem Kolben keine Zeit, im guten mit dem Zylinder auszukommen, dann 'frißt' er. Der metalltrennende Ölfilm wurde durch längere Vollgasfahrt abgerissen, denn
So häßlich, wie das Wort 'fressen', ist auch der Schaden,
den Sie verursacht haben. Wenn der Motor festgegangen ist, ohne daß
Sie rechtzeitig auskuppelten, so müssen Zylinder und Kolben abgebaut und
letzterer mit feiner Schlichtfeile oder Ölstein nachgearbeitet werden (auf
keinen Fall dazu Schmirgelleinen benutzen!).
Abschließend möchten wir aber auch vor übertriebener
Schonung und Vorsicht warnen: Wenn die Geschwindigkeiten innerhalb der
einzelnen Gänge nicht systematisch gesteigert wurden, ist der Motor eben
mit 5000 Fahrkilometern noch nicht eingefahren. 5. Wirtschaftlich fahrennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisEin guter Fahrer wird immer auch wirtschaftlich fahren.
Durch zügige, der Verkehrslage entsprechende Fahrweise - ohne überhöhte
Geschwindigkeit und den meist damit verbundenen 'Notbremsungen' - schont
er die Reifen sowie die Kette, und - spart Kraftstoff! - Denn,
Schnellfahren kostet Kraftstoff und damit Geld. Das ist nicht nur bei MZ
so, sondern bei anderen auch. Auch bei der Eisenbahn müssen Sie
Schnellzugzuschlag zahlen! 6. Wartungsdienstnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDas Bordwerkzeug ermöglicht es Ihnen, fast alle Wartungs-
und Pflegearbeiten selbst durchzuführen. |
Bild 10. Werkzeugsatz
(Luftpumpe unter der linken
Seitenverkleidung)
sten Moment gezwungen sein, auf der Landstraße oder
Autobahn diese Arbeiten nachzuholen! |
Bild 11. Sitzbank geöffnet
(Bordwerkzeug,
Sicherheitsschloß)
Bild 12. Einzelsitze, Soziussitz abgenommen
(Bordwerkzeug,
Sicherheitsschloß)
6.1. Ölstand im Getriebe kontrollierennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisVor Antritt jeder größeren Fahrt, spätestens aber nach
jeweils 1000 km, ist der Ölstand im Getriebe zu überprüfen. Nach
Herausdrehen der Kontrollschraube (siehe Bild
8)
muß bei waagerecht stehendem Fahrzeug dort Öl auslaufen. Eventuell
geringfügig seitlich kippen, um festzustellen, wieviel Schmiermittel
fehlt. 6.2. Getriebeschmiermittel erneuernnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisErstmalig nach etwa 500 und dann weiterhin nach jeweils
20000 Fahrkilometern ist das Getriebeschmiermittel zu erneuern. Dazu muß
der Motor richtig warm gefahren sein, damit auch Abrieb und Ölschlamm mit
ablaufen. Abgelassen wird nach Entfernen der beiden außenliegenden
Schrauben, links am Kupplungsdeckel (1) und rechts außen am
Getriebegehäuse (2). Letztere hat einen Magnetstopfen, um metallischen
Abrieb festhalten zu können. Die mittlere Schraube (3) dient zur
Schaltarretierung und darf nicht herausgeschraubt werden. |
Bild 13. Motorblock von unten
haben, lassen Sie das Spülöl restlos ab und füllen 750
cm³ Getriebeöl GL 60 ein. Auf keinen Fall graphitiertes Öl oder gar mit
MoS2-Zusatz (Molybdändisulfid) verwenden, auch kein Hyzet-Öl,
die Kupplung rutscht damit unweigerlich! 6.3. Kupplung einstellen, Seilzug wechselnnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDer Kupplungshebel muß am Seilzug ein Spiel von etwa 3 mm
haben. Ist es weniger, rutscht die Kupplung. Ist es mehr, trennt sie nicht
einwandfrei - das Schalten ist dann mit Geräusch verbunden! Nachgestellt
wird mit der Schnellverstellung am Kupplungshandhebel. |
Bild 14. Spiel am Kupplungs- und Handbremshebel
Bild 15. Kupplungsseil auswechseln
(zur besseren Ansicht ist die Hülse
geschnitten)
Zum Auswechseln des Kupplungsseiles ist nach Zurückziehen der Bowdenzughülle der Einsatz (1) herauszunehmen. Nachdem die Hülse (2) herausgeschraubt wurde, kann das Nippel (3) aus dem Kupplungsgestänge seitlich herausgedrückt und der Bowdenzug ausgetauscht werden. Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. 6.4. Vergaser reinigen und einstellennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisIm Vergaser wird ein Gemisch von Luft und Kraftstoff -
ein Kraftstoffnebel - aufbereitet. Nur wenn beides im richtigen Verhältnis
- 15 Teile Luft und 1 Teil Kraftstoff - miteinander vermischt wird, ist
die Vergasereinstellung in Ordnung und nur damit kann der Motor die
zugesicherte Leistung abgeben. |
Bild 16. Vergaser abbauen
sentlich zunimmt. Die damit verbundene Überhitzung
verursacht Kolbenklemmer! |
Bild 17. Vergaser 26 N 1-1 bzw. 28 N 1-1 (hier vergrößerte Darstellung)
Eintretender Schmutz setzt sich zuerst im
Schwimmergehäuse ab, deshalb dieses zuerst und gründlich mit Benzin
säubern. Als nächstes werden die Leerlauf-, Start- und Hauptdüse sowie die
Leerlaufluft-Stellschraube herausgeschraubt. Die vom Sitz der
Leerlauf-Kraftstoffdüse ausgehende Leerlaufbohrung (sie mündet im
Mischraum) blasen wir mit Druckluft durch (die Luftpumpe tut's auch!). Den
kalibrierten Bohrungen der Düsen nicht mit einer Nadel oder Draht zu Leibe
gehen - dann sind sie am längsten Düsen gewesen -, sondern mit einer
Borste aus Muttis Handfeger durchstoßen. |
Bild 17a. Bei der Einstellung der Teillastnadel bzw. Bezeichnung der Nadelstellung ist zu beachten, daß die Raste zählt, welche in die untere Scheibe des Nadelhalters einrastet. Die auf Bild 17a gezeigte Stellung (A) entspricht demnach der Nadelstellung 4
Bild 17b. Der Nadelhalter mit Teillastnadel muß auf dem Gasschieberboden plan aufliegen, er wird durch die Druckfeder gehalten
Wenn sich trotz richtiger Vergaser-Grundeinstellung im
unteren Drehzahlbereich 'Überfettungs'-Erscheinungen bemerkbar machen,
dann die Dichtscheibe am Startkolben überprüfen. Entweder dichtet diese
nicht ab, weil sie beschädigt ist, oder die Seilzugstellschraube ist zu
weit herausgedreht, so daß die Dichtscheibe bei geschlossenem Starthebel
nicht aufliegen kann. Zwischen Seilzughülle und Stellschraube sind 2 mm
Spiel erforderlich, damit die Druckfeder den Startkolben vollkommen
schließt und damit den Durchgang von Kraftstoff-Luft-Gemisch
absperrt.
Regelbereich des Schieberausschnittes bis 1/4 Gasschieberweg, Regelbereich der Düsennadel 1/4...3/4 Gasschieberweg, Hauptregelbereich der Hauptdüse 3/4 bis Vollgas (beeinflußt aber den ganzen Bereich). Es gibt nichts Unangenehmeres, als in 'Reih und Glied'
vor der Verkehrsampel zu stehen und der Motor stirbt bei
'Grün'. |
Bild 18. Leerlauf einregulieren
drehen, bis der Motor bei Standgasstellung eben noch
weiterläuft.
Mit diesem 'elastischen' Anschlag - und den sich daraus
ergebenden zwei Drehgriffstellungen - braucht auch der sportliche Fahrer
nicht auf die Standgaseinstellung zu verzichten.
6.5. Luftfilter und Ansauggeräuschdämpfernächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDer Motor verbraucht zur Verbrennung erhebliche Mengen
Luft. Da diese leider nicht staubfrei ist, muß sie in der Filteranlage
gereinigt werden. Je nach dem Zustand der befahrenen Straßen ist das
Trockenluftfilter nach 1000...2000 km zu reinigen. |
Bild 19. Ansauggeräuschdämpfer mit Filteranlage, Filtereinsatz aufgeschnitten
mit unbrauchbar. Der Kraftstoffverbrauch steigt dadurch enorm an. 6.6. Kraftstoffhahn und dessen Filternächster Punkt ; InhaltsverzeichnisGarantiert sauberes Benzin gibt's nur in der Apotheke!
Deshalb hat der Kraftstoffhahn Ihrer ES gleich zwei Filter. Ein Siebfilter
vor dem Einlauf (siehe Bild
6),
das zweite vor dem Auslauf, in der Filterkappe. Das untere Filter kann
leicht gesäubert werden: Kappe abschrauben, Filter abschrauben, in Benzin
auswaschen und wieder montieren. 6.7. Elektrisches Leitungsnetz überwachennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWährend der regelmäßigen Reinigung des Fahrzeugs werden
alle Leitungen auf eventuelle Scheuerstellen überprüft. Ist die Isolierung
beschädigt, so muß sie mit Isolierband umwickelt werden. Eine Rolle
Isolierband wird - in einem Plastikbeutel verpackt - vorn im
Scheinwerfergehäuse untergebracht. 6.8. Lichtmaschine und Unterbrechernächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDie Lichtmaschine braucht wenig Pflege, nur der
Schmierfilz des Unterbrechers erhält alle 2000...3000 km 2...3 Tropfen
Hypoid- oder B-2-Öl (Hypoid-Öl ist zähflüssiges Getriebeöl mit SAE 90!)
Nur die höchste Stelle des Nockens darf den Schmierfilz leicht streifen,
sonst wird das Schmiermittel herausgepumpt. Liegt der Filz am vollen
Nockenumfang an, können die Fliehgewichte der Zündverstellung den
Nocken nicht auf 'Vorzündung' verdrehen! |
Bild 20. Kontrolle und Nachstellen des Unterbrecherabstandes
Stellen Sie größere Krater fest, dann beide Teile
auswechseln. Starkes 'Kontaktfeuer' deutet auf nicht plan aufliegende
Kontakte (Kontaktwinkel nachbiegen) oder auf defekten Kondensator hin.
Vielleicht hat dieser auch nur schlechten Masseschluß. Das starke
Kontaktfeuer verursacht abnormalen Abbrand und schwächt den
Zündfunken! 6.9. Regler, Zündspule und Sicherungsdosenächster Punkt ; InhaltsverzeichnisUm Regler und Zündspule brauchen Sie sich nicht viel zu kümmern, nur alle 5000 km die Kabelstecker auf festen Sitz überprüfen. |
Bild 21. Linke Seitenverkleidung abgenommen
An den Anschlußklemmen der Sicherungsdose sowie an den
Kontaktstellen der beiden 15-A-Sicherungen kann sich nach längerem Betrieb
Oxid bilden. Diese Stellen werden blank gemacht (auch die Kabelenden) und
mit einem Hauch säurefreier Vaseline überzogen. Vielen Fahrern ist noch
nicht bekannt, daß durch diese (und andere) schlechten Kontaktstellen
Leitungsverluste von 50% und mehr entstehen. 6.10. Batterie füllen und pflegennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWenn Sie den Schlüssel ins Zündschloß stecken und die
Ladekontrolle glimmt nur, das Horn gibt nur noch ein heiseres Krächzen von
sich, dann ist die Batterie leer. Leer in zweifacher Hinsicht - kein Strom
- keine Säure, die Platten stehen, wenigstens teilweise, trocken. Zwar
kann das Fahrzeug auf Zündschloßstellung 5 im zweiten Gang angeschoben
werden, für die Zukunft ist aber regelmäßige Batteriepflege besser
als Optimismus! 6.11. Biluxlampe wechselnnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisZum Auswechseln der Biluxlampe wird der
Polyamid-Blendring abgenommen und die beiden Halteösen des
Scheinwerfereinsatzes mit dem im Bordwerkzeug befindlichen Haken so weit
herausgezogen, bis sie sich außen einhaken. Dadurch wird der Einsatz frei
und kann herausgenommen werden. Glas und Reflektor sind miteinander
verklebt, nicht unnötig trennen! |
Bild 22. Scheinwerfereinsatz herausnehmen
Bild 23. Biluxlampe wechseln
Das Einsetzen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Es muß dabei beachtet werden, daß die kleinen Blechzungen des Lampensockels in die dafür vorgesehene Aussparung im Reflektor kommen. Den Glaskörper der Biluxlampe nur mit einem sauberen Tuch oder Seidenpapier anfassen. Auch saubere Finger hinterlassen Fett- |
Bild 24. Einstellsehema für asymmetrisches Abblendlicht
spuren, diese verdampfen bei eingeschaltetem Licht und trüben Glas und Reflektor. 6.12. Asymmetrisches Abblendlicht einstellennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisUm nicht andere Verkehrsteilnehmer zu blenden, muß das asymmetrische Abblendlicht besonders sorgfältig eingestellt werden: |
Bild 25. Scheinwerferverstellung
Die ES wird in 10 Meter Entfernung von einer senkrechten
Wand, rechtwinklig zu dieser, aufgestellt. Mit Spurlatte und 90°-Winkel
wird entsprechend der Darstellung auf Bild
24
nachgeprüft. Das Fahrzeug ist mit dem Fahrer zu belasten, die hinteren
Federbeine stehen auf 'weich'. Bei dieser Belastung muß die
Hell-Dunkel-Grenze des Lichtfeldes 25 cm unter Scheinwerfermitte ('Z'-
Linie) und der Knickpunkt zwischen 'V' und 'W' liegen. 6.13. Äußerst wichtig: das Kerzengesicht!nächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDie Zündkerze ist starken thermischen Beanspruchungen
ausgesetzt. Zuerst bei der Verbrennung über 2000 °C, dann die kühlen
Frischgase, zugleich den Verbrennungsdruck von über 30 at - und das alles
in einer Minute bis zu 5000mal und mehr! |
Bild 26. Kerzenelektrode kontrollieren
Am Zündkerzengesicht ist mit ziemlicher Sicherheit zu
erkennen, ob der Motor einwandfrei arbeitet oder nicht. Entsprechend der
Fahrweise kann das Kerzeninnere - der Kerzenstein - von weiß
(Vollgasfahrt) bis hellsandfarben (Bummel- oder Stadtfahrt)
aussehen. 6.14. Kettenschmierung, Durchhang überprüfen, Kette wechselnnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisDie Kette ist in bezug auf Schmierung - durch die staubdichten Kettenschutzschläuche - ziemlich anspruchslos. Alle 1000 km geben wir nach dem Zurück- |
Bild 27. Kettendurchhang überprüfen
(1) Mutter am
Flanschbolzen
schieben des Kettenschlauches an der hinteren
Kettenabdeckung 20...30 Tropfen Öl. Dabei wird das Hinterrad langsam
durchgedreht. |
Bild 28. Verschlußfeder am Kettenschloß aufschieben
Sehen Sie lieber zweimal hin, um vollkommen sicher zu sein! 6.15. Laufräder fluchtennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisJedes Vollschwingenfahrzeug reagiert stark auf Nicht-Fluchten der Laufräder. Steht das Hinterrad schief, so kommt auch die ES ins Schwimmen. Bei schmieriger Straße kann daraus eine 'Bauchlandung' werden! |
Bild 29. Fluchten der Laufräder
Ein erhöhter Reifenverschleiß ist eine weitere
Folge. 6.16. Bremsen säubern und nachstellennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisJedes Fahrzeug ist nur so gut, wie seine Bremsen sind.
Nun - auf die Bremsen der ES können Sie sich verlassen! Voraussetzung ist
aber, daß Sie die Bremsen auch richtig einstellen.
6.18. Bremslichtkontakt nachstellennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWurde die Einstellung der Hinterradbremse verändert, so
muß auch der Bremslichtkontakt nachgestellt werden. |
Bild 31. Bremslichtkontakt nachstellen
6.19. Der richtige Reifenluftdrucknächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWenn Sie Ihren Reifen ein langes Leben wünschen, dann halten Sie sich bitte genau an unsere Angaben über den Reifenluftdruck:
Wir sagten schon weiter vorn, die Schuhspitze ist kein
Meßinstrument. Kaufen Sie sich einen Druckprüfer, damit wirklich nichts
schiefgeht. Der richtige Reifenluftdruck ist nicht nur für die Lebensdauer
wichtig, sondern auch die gute Straßenlage hängt davon ab; schon 0,2 at
Überdruck mehr oder weniger machen sich bemerkbar. Geprüft wird vor der
Fahrt, denn während der Fahrt erhöht sich der Druck im erwärmten Reifen,
bedingt durch forsche Fahrweise oder Belastung. Berücksichtigen Sie das
bei einer Pause unterwegs, und lassen Sie keinesfalls Luft
ab! 6.20. Reifenmontagenächster Punkt ; InhaltsverzeichnisIst es aber tatsächlich ein 'Plattfuß', dann ist das
nicht so schlimm. Durch die Steckachsen ist der Radausbau
kinderleicht. |
Bild 32. Vorderrad ausbauen
Hinterrad: |
Bild 33. Hinterrad, vom Antrieb abgezogen
wie auf Bild
33
gezeigt. In dieser Stellung kann der Bremsgegenhalter (Pfeil) nach hinten
herausgezogen werden. Jetzt ist das Rad nach links hinten
herauszuziehen. |
Bild 34. Hinterrad herausnehmen
Federbeinverstellung: (1) weich, (2)
hart
entsprechenden Bohrungen des Dämpfungsgummis ist
besonders zu achten. |
Bild 35. Reifenmontage
den Boden gelegt (Lappen unterlegen!) und der Reifen
rundherum von der Felge abgedrückt. Bitte als Regel merken: 6.21. Verbrennungsrückstände beseitigennächster Punkt ; InhaltsverzeichnisWenn Sie nach etwa 5000 km der Meinung sind, die Leistung
des Motors habe trotz richtiger Vergaser- und Zündeinstellung etwas
nachgelassen, dann wird es notwendig sein, den Auslaßkanal auf
Verbrennungsrückstände zu kontrollieren. Mit dem 14er Steckschlüssel
(Bordwerkzeug) lösen Sie die Mutter des Klemmringes am Zylinder und
schrauben die Befestigungsschellen des Schalldämpfers vorn an der
elastischen Motoraufhängung und hinten an der Haltestrebe ab. |
Bild 36. Schalldämpfer im Schnitt
stopft, die Ölkohlesplitter sind sehr hart und können
zwischen Kolben und Zylinder Unheil anrichten. Von außen her, durch den
Auslaßkanal, wird das Fenster ausgekratzt. 7. ES-Kosmetiknächster Punkt ; InhaltsverzeichnisZur schönen Frau gehört das 'Make up' - genauso liebevoll
wie Ihre Gattin oder Braut im Schönheitssalon behandelt wird, will auch
Ihre ES behandelt werden, um lange schön zu bleiben! |
8. 'Einmotten'nächster Punkt ; InhaltsverzeichnisMüssen oder wollen Sie Ihr Fahrzeug längere Zeit außer Betrieb setzen, so machen Sie bitte folgendes:
9. Eine Panne - was nun?9.1. Zuerst: das Kerzengesicht!nächster Punkt ; InhaltsverzeichnisBleibt einmal Ihre ES ohne ersichtlichen Grund stehen
oder springt nicht an, dann zuerst die Zündkerze überprüfen, ob die Panne
evtl. durch Kraftstoffmangel oder Kraftstoffüberschuß verursacht
wurde. 9.2. Motor springt nicht an(Zündung ist eingeschaltet) nächster Punkt ; InhaltsverzeichnisStartvergaserhebel gezogen, der kalte Motor springt aber nicht an:
Die Zündung ist eingeschaltet, aber die rote Kontrollampe leuchtet nicht auf:
Rote Kontrollampe leuchtet auf, der Vergaser ist sauber, der Motor tut es aber trotzdem nicht:
Zu a): Kerze mit Metallkörper an eine blanke
Stelle des Motors legen (aber nicht ausgerechnet an den Vergaser!),
Zündung einschalten und durchtreten. An den Elektroden muß ein kräftiger
Funke überspringen. Wenn nicht, dann Reservekerze rein, die gehört in
den Werkzeugbehälter! |
9.3. Rote Kontrollampe geht bei höherer Drehzahl nicht ausnächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
9.4. Motor läuft unrundnächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
9.5. Motor nimmt kein Gas annächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
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9.6. Kraftstoffverbrauch zu hochnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisBevor Sie jemand mit Ihrem 'hohen Verbrauch' den Nerv
töten, machen Sie erst eine Fahrt zum Vergasereinstelldienst, dort kann
ein einwandfreier Wert ermittelt werden.
Können Sie nichts feststellen, dann fahren Sie zum Vergasereinstelldienst. Das richtige Vergasereinstellen ist, nebenbei bemerkt, eine kleine Wissenschaft für sich! 9.7. Batterie hält keinen Stromnächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
9.8. Glühlampen brennen nichtnächster Punkt ; Inhaltsverzeichnis
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Sonder-Zubehörnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisZum nachträglichen Anbau kann folgendes Sonderzubehör über unsere MZ-Vertragswerkstätten vom MZ-Ersatzteilvertrieb Gornau bezogen werden:
Ersatzteilbeschaffungnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisBrauchen Sie für Ihre ES einmal ein Ersatzteil, so wenden
Sie sich bitte an den nächsten MZ-Dienst oder an eine
MZ-Spezialverkaufsstelle. Wir können Sie nicht direkt
beliefern! Kundendienstnächster Punkt ; InhaltsverzeichnisUnsere MZ-Dienste sind verpflichtet, Sie in allen technischen Fragen zu beraten. Wenn Sie einmal den VEB Motorradwerk Zschopau anscheiben, weil Sie der Ansicht sind, daß Sie vom MZ-Dienst nicht zufriedenstellend aufgeklärt oder bedient wurden, dann ist das Schreiben nur an die Abteilung 'Kundendienst' zu richten. Bei technischen Anfragen bitte die Fahrgestell- und Motornummer nicht vergessen. Handelt es sich dabei um Leistung oder Verbrauch, so müssen wir auch etwas über die Vergasereinstellung, das Fahrverhalten und das Kerzengesicht wissen, damit Ihnen unsere 'Kundendiener' auch wirklich helfen können! |
Bild 37. Schmierstellen
Bild 38. Schmierstellen
Nr. | Schmierstelle | Anzahl | Schmiermittel |
5 Schmierstellen für Hochdruckpresse | |||
1 | Schwingbolzen, vorn | 1 | Getriebeöl GL 60 |
2 | Schwingbolzen, hinten | 1 | Getriebeöl GL 60 |
3 | Fußbremshebelwelle | 1 | Heißlagerfett |
4 | hinterer Bremsschlüssel | 1 | Getriebeöl GL 60 |
5 | Tachoantrieb | 1 | Getriebeöl GL 60 |
Abschmieren mit Ölkanne | |||
6 | Handbremsbowdenzug | Getriebeöl GL 60 | |
7 | Kupplungsbowdenzug | Getriebeöl GL 60 | |
8 | Gasbowdenzug | Getriebeöl GL 60 | |
9 | Bowdenzug für Luftschieber | Getriebeöl GL 60 | |
10 | Kette | Getriebeöl GL 60 | |
Abschmieren mit Fett | |||
11 | Drehgriffschieber | Heißlagerfett | |
12 | Bremsschlüssel, vorn | Heißlagerfett | |
13 | Nockenträger | Heißlagerfett | |
Hypoidöl | |||
14 | Filzwischer am Unterbrechernocken | Hypoidöl | |
Ölwechsel | |||
15 | Getriebefüllung | 750 cm³ Getriebeöl GL 60 |
Wartungsplannächster Punkt ; InhaltsverzeichnisMotor und Getriebe
solo hinten 1,9 at, mit Sozius hinten 2,1 at Kettenspannung (Durchhang kontrollieren, evtl. richtigen Durchhang durch Nachstellen herstellen), Bremsen überprüfen und bei Bedarf nachstellen. Vor jeder Fahrt ist eine Bremsprobe vorzunehmen, sämtliche Schrauben des Fahrgestells und beide Steckachsen auf festen Sitz überprüfen. Nach jeweils 2500 km: Lenkungslager (evtl. Spiel durch Nachstellen beseitigen). |
Schmierstellen des Fahrgestells | ||
Nach jeweils 2500 km | ||
Vorderschwinge | Getriebeöl GL 60 | durchschmieren |
Hinterschwinge | Getriebeöl GL 60 | durchschmieren |
Bremsschlüssel, hinten | Getriebeöl GL 60 | 2...3 Stöße mit ölgefüllter Fettpresse |
Handhebel | Getriebeöl GL 60 | 1...2 Tropfen mit der Ölkanne |
Antriebskette (Getriebe-Hinterrad) |
Getriebeöl GL 60 | Kettenschlauch zurückschieben, zum Ölen Hinterrad drehen |
Tachometerantrieb | Abschmierfett | 2...3 Stöße mit Fettpresse |
Bowdenzüge | Getriebeöl GL 60 | Bowdenzüge ausbauen und durchölen |
Nach jeweils 5000 km | ||
Bremsschlüssel, vorn | Heißlagerfett | ausbauen, säubern, neu fetten |
Fußbremshebelwelle | Heißlagerfett | ausbauen, säubern, mit Heißlagerfett einsetzen |
Tachometerwelle | Getriebeöl GL 60 | ausbauen und durchölen |
Nach jeweils 10000 km | ||
Lenkungslager | Heißlagerfett | ausbauen, reinigen, mit frischem Fett versehen |
Radlager vorn und hinten |
Heißlagerfett | ausbauen, reinigen, mit frischem Fett versehen |
Gasdrehgriffschieber | Heißlagerfett | ausbauen, mit frischem Fett versehen |
Antriebskette (Getriebe-Hinterrad) |
Kette abnehmen, auswaschen, auf Verschleiß überprüfen, in heißem Kettenfett behandeln |
Bild 39. Schaltplan (hier vergrößerte Darstellung)